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Auf Alkohol im Flugzeug lieber verzichten

ZOU  |  04.06.2024

Die Kombination aus Alkohol und einem niedrigen Kabinendruck in Reiseflughöhe kann insbesondere auf Langstreckenflügen die Herzgesundheit schlafender Passagiere gefährden. Das stellt eine deutsche Forschungsgruppe fest.

Reisende bekommt von Stewardess Sekt serviert.
Viele Fluglinien bieten ihren Passagieren auch alkoholische Getränke an.
© dima_sidelnikov/iStockphoto

Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab, was bei gesunden Passagieren in der üblichen Reiseflughöhe zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung des Blutes auf knapp 90 Prozent führt. Das erklären die Forschenden der RWTH Aachen und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in der Fachzeitschrift „Thorax“. In Kombination mit Alkohol sinkt die Sauerstoffsättigung auch bei jungen und gesunden Menschen über einen längeren Zeitraum noch weiter. Dies wird durch eine höhere Herzfrequenz kompensiert, die das Herz insbesondere bei Vorerkrankungen belasten kann.

Indem die Forschenden den Kabinendruck im Schlaflabor nachstellten, fanden sie heraus, dass die Sauerstoffsättigung bei Personen, die um 23:15 Uhr zwei Bier oder zwei Gläser Wein getrunken hatten, in der Nacht auf durchschnittlich etwa 85 Prozent abfiel, während die Herzfrequenz auf 88 Schläge pro Minute stieg. Ohne Alkohol lag die Sauerstoffsättigung dagegen im Schnitt bei 88 Prozent und die Herzfrequenz bei 73 Schlägen pro Minute.

Sauerstoffwerte unterhalb des gesunden Wertes von 90 Prozent hielten mit Alkohol 201 Minuten an, ohne Alkohol normalisierten sich die Werte bereits nach 173 Minuten. Auch der Tiefschlaf litt unter dem niedrigen Kabinendruck und der Kombination mit Alkohol – dabei schliefen die Teilnehmenden sogar im Liegen, was normalerweise nur in der First-Class der Fall ist.

Die Forschenden stellen fest: „Zusammengenommen weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass selbst bei jungen und gesunden Personen die Kombination von Alkohol und niedrigem Luftdruck im Schlaf eine erhebliche Belastung für das Herz-Kreislauf-System darstellt. Bei Patienten mit Herz- oder Lungenerkrankungen könnte dies zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Herz-Kreislauf-Symptome machen 7 Prozent der medizinischen Notfälle während Flügen aus, Herzstillstände sind für 58 Prozent der Umleitungen von Flugzeugen verantwortlich.“

Quelle: 10.1136/thorax-2023-220998

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