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Die Entwicklungsstörung Autismus wirkt sich auf das Gehirn von Frauen anders aus als auf das von Männern. Weibliche Gehirne werden durch die Krankheit offenbar "männlicher", männliche Gehirne jedoch nicht "weiblicher" oder noch "männlicher", wie Forscher jetzt in einer Studie herausfanden.
Demnach sind bestimmte Gehirnregionen bei Frauen mit Autismus anders ausgeprägt als es normalerweise der Fall ist. Diese Regionen, die sich normalerweise bei Männern und Frauen unterscheiden, waren bei Frauen mit Autismus "männlicher". Bei Männern konnten die Forscher dagegen keine Veränderung der Gehirnanatomie nachweisen.
Damit widersprechen die neuen Ergebnisse einer älteren Theorie, wonach Autismus eine extreme Form des männlichen Gehirns darstelle, so die Forscher. Diese umstrittene Theorie basiert darauf, dass Autisten zum Teil sehr gut systematische Aufgaben lösen können und beim Einfühlungsvermögen vergleichsweise schlecht abschneiden. Da Männern nachgesagt wird, dass sie besser systematische Aufgaben lösen können, Frauen dagegen bei Aufgaben, bei denen es auf das Einfühlungsvermögen ankommt, besser abschneiden, könnte Autismus demnach eine extreme Form des männlichen Gehirns sein, so die Argumentation.
Die aktuelle Studie weise darauf hin, dass die bisher hierzulande gebräuchliche Unterteilung der Autismus-Erkrankungen, in frühkindlichen Autismus, atypischen Autismus und Asperger-Syndrom, zu kurz greift. Es zeigte sich, dass sich Autismus bei Frauen auf fast gänzlich andere Gehirnregionen auswirkte als bei Männern, schreiben die Forscher. Es mache also einen deutlichen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau von der Krankheit betroffen sei. Eine feinere Unterteilung, auch für künftige Forschungsarbeiten, könnte daher wichtig sein.
HH
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