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Vieles, das in den Magen gelangt, wird durch die Magensäure zerstört – doch nicht alles lässt sich von der Säure-Barriere abhalten. Wie gefährliche Darmbakterien, die sich bisweilen auch in Nahrungsmitteln befinden, den Säureangriff parieren können, fanden jetzt Tübinger Forscher heraus.
Der Clou ist eine Art Extra-Schutz der bakteriellen Zellhülle, der sich nur unter sauren Bedingungen einstellt. Ein Stoff, der den Bakterien später im Darm dabei hilft, sich an Zellen des Dünndarms anzuheften, stabilisiert unter sauren Bedingungen, wie sie im Magen vorherrschen, die Zellhülle der Bakterien. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Molecular Microbiology. „Wir gehen davon aus, dass die Bakterien durch diesen Mechanismus vor aggressiver Säure und mechanischen Belastungen geschützt sind und daher unbeschadet den Magen passieren können“, sagt Professor Dirk Linke vom Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie. Das Intimin, wie der Anheftungsstoff heißt, unterstütze somit den Infektionsprozess der Bakterien, die möglicherweise sonst kaum in den Dünndarm gelangen könnten. Die Forscher vermuten, dass das Intimin die Bakterien deutlich gefährlicher macht.
Im Fokus der Forscher standen krankheitserregende Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli, die kurz als EPEC-Bakterien bezeichnet werden, und Bakterien der Gattung Yersinia. Diese seien besonders in Entwicklungsländern für schwere, oft tödlich verlaufende Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern verantwortlich, so die Forscher. Die Bakterien, die sich an Zellen des Dünndarms anheften und über eine Art Nadelapparat durchfallerregende Bakteriengifte in den Darm injizieren, werden häufig über den Mund aufgenommen und gelangen trotz der zerstörerischen Magensäure bis in den Darm.
HH
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