So lassen sich Gehbehinderungen im Alter früh erkennen

18.01.2012

Was auf eine spätere Behinderung bei älteren Menschen hindeuten kann, erforschten Wissenschaftler in den USA.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer, in höherem Alter eine Behinderung zu entwickeln. image.originalResource.properties.copyright

Das Risiko für einen Verlust der Selbstständigkeit im Alter steigt mit bestimmten Faktoren an. Das ergab eine Studie der Yale-Universität (USA). An einer chronischen Krankheit zu leiden gehört dazu, aber auch Beeinträchtigungen von Denken und Erinnern, eine Verlangsamung der Bewegungen allgemein sowie eine verminderte Beweglichkeit der Beine. Frauen sind zudem häufiger betroffen als Männer, in höherem Alter eine Behinderung zu entwickeln.

Die Wissenschaftler um Professor Dr. Thomas Gill werteten in ihrer Studie Daten aus zwölf Jahren aus. Sie begleiteten dazu 641 Teilnehmer, die zu Beginn der Studie über 70 Jahre alt und noch mobil waren. Die Senioren konnten sich zum Beispiel allein waschen und anziehen, mindestens 400 Meter ohne fremde Hilfe gehen, und manche fuhren auch noch selbst Auto. Über einen Zeitraum von zehn Jahren bewerteten die Forscher alle 18 Monate die Veränderungen der möglichen Risikofaktoren. Monatlich bewerteten sie die Mobilität der Teilnehmer und mögliche Ursachen für eine Behinderung wie Klinikeinweisungen durch Krankheiten oder Unfälle sowie eine Verminderung der Aktivität. Diese können das Risiko für eine längerdauernde Behinderung um das sechsfache erhöhen.

"Keinen Spaziergang mehr machen zu können, vermindert für ältere Menschen nicht nur die Lebensqualität", erläuterte Gill. "Es bedeutet für sie häufig auch eine längere Zeit der Behinderung, häufigere Krankheit, soziale Isolation, Depressionen und ein früher Tod." Spezielle Strategien seien notwendig, um ältere Menschen vor Behinderungen zu bewahren und ihnen ein unabhängiges Leben in der Gemeinschaft zu ermögliche, sagte er.

MP