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Beipackzettel: Infos zu Nebenwirkungen oft verwirrend

19.10.2018

Vor der Einnahme eines Medikaments sollte man den Beipackzettel lesen, um sich vor allem über die richtige Einnahme und mögliche Nebenwirkungen zu informieren. Letzteres ist jedoch gar nicht so leicht, wie deutsche Forscher in einer Onlinestudie feststellten.

Die Beschreibungen von Nebenwirkungen im Beipackzettel sind für Patienten oft schwer zu verstehen.
Die Beschreibungen von Nebenwirkungen im Beipackzettel sind für Patienten oft schwer zu verstehen.
© Kzenon - Fotolia.com

Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautausschlag: Diese und andere Symptome können als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten - oder auch einfach so. Die Beschreibung auf Beipackzetteln sei für Patienten hier oft verwirrend, kritisieren Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und der Universität Hamburg.

Missverständnisse entstünden vor allem, weil vergleichende Angaben dazu fehlten, wie häufig unerwünschte Symptome, die im Beipackzettel als Nebenwirkungen aufgeführt werden, mit und ohne Arzneimitteleinnahme auftreten. „Den wenigsten Menschen ist bekannt, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen den als Nebenwirkungen gelisteten Symptomen und der Arzneimitteleinnahme bestehen muss“, sagt Erstautorin Viktoria Mühlbauer, Apothekerin und Doktorandin an der Universität Hamburg. Schon ein kleiner Zusatz mit ergänzenden Vergleichsinformationen könnte hier helfen, so das Ergebnis der Studie.

Die Wissenschaftler hatten das Wissen von knapp 400 Teilnehmern getestet, die jeweils einen von vier Beipackzetteln gelesen hatten: Drei davon waren alternative Versionen des derzeitigen Standardbeipackzettels. Dieser stellte – wie aktuell üblich – lediglich Informationen zur Häufigkeit der Symptome unter Medikamenteneinnahme dar. Die alternativen Versionen führten zusätzlich dazu die Häufigkeit der Nebenwirkungen mit und ohne Medikament auf. Sie enthielten Erklärungen wie das Auftreten der Symptome und die Medikamenteneinnahme zusammenhängen. Bei der anschließenden Befragung konnten nur zwei bis drei Prozent der Teilnehmer mit dem Standardbeipackzettel Fragen zu ursächlichen Häufigkeit korrekt beantworten, berichten die Forscher im Online-Journal PlosOne. Bei den alternativen Formaten waren es bis zu 82 Prozent.

HH

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