Eine akute Blasenentzündung kann ein Signal für Krebs sein. Das hat ein schwedisches Forschungsteam herausgefunden. Es hat die Gesundheitsdaten von mehr als 3,4 Millionen Menschen ab 50 Jahren untersucht. Weniger als 10 Prozent der Männer und mehr als jede fünfte Frau hatte in den Jahren 1997 bis 2018 zum ersten Mal eine akute Blasenentzündung diagnostiziert bekommen.
Bei Blasenentzündung ab 50 auch an Krebs denken
Beim Blick in die Daten stellte das Team fest: Diejenigen, die eine akute Blasenentzündung gehabt hatten, hatten auch ein höheres Risiko, Tumoren der Harnwege und Geschlechtsorgane zu entwickeln. Das galt besonders für Prostata- und Blasenkrebs. Am höchsten war das Risiko innerhalb von drei Monaten nach der Blasenentzündung, doch auch danach blieb es noch erhöht.
Deshalb empfehlen die Forschenden, bei Erwachsenen ab 50 mit Symptomen einer Blasenentzündung auch an mögliche Tumoren in Blase, Prostata oder anderen Harn- und Geschlechtsorganen zu denken.
Daten aus der Hausarztpraxis
Besonders interessant an dieser Studie: Die meisten Diagnosen stammten nicht aus dem Krankenhaus, sondern aus der hausärztlichen Versorgung. 91 Prozent der Blasenentzündungen wurden von Hausärztinnen und Hausärzten dokumentiert. Frühere Studien hatten sich oft auf Daten aus dem Krankenhauskontext konzentriert.
Quelle: DOI 10.1136/bmjph-2024-002495