Chemotherapie: Krause Minze lindert Übelkeit

Apotheker Rüdiger Freund | 24.04.2021

Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, bemerken häufig unangenehme Magen-Darm-Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit. Laut einer Studie aus dem Irak lindert Extrakt der Krausen Minze, auch Grüne Minze genannt, diese Beschwerden deutlich.
Die Krause Minze oder Grüne Minze sieht man häufiger in der Natur. image.originalResource.properties.copyright

An der Studie hatten 84 Patientinnen mit Brustkrebs teilgenommen. Bei den Frauen die die Minztropfen erhalten hatten, reduzierten sich 24 Stunden nach dem Therapiezyklus die Übelkeit und die Appetitlosigkeit um etwa ein Drittel gegenüber den Teilnehmerinnen in der Kontrollgruppe. Beim Erbrechen lag der Rückgang bei etwa 40 Prozent. Der Effekt hielt in ähnlichem Ausmaß 48 Stunden an, Nebenwirkungen dieser Therapie zeigten sich nicht.

Die Frauen hatten in der Studie im Zeitraum von zwölf Stunden vor bis zwei Tage nach einem Chemotherapie-Behandlungszyklus alle acht Stunden entweder Minztropfen oder ein Scheinmedikament bekommen. Die Studienautoren empfehlen die Minztropfen als kostengünstige und einfach anzuwendende Therapie zusätzlich zu anderen Präparaten, die Übelkeit und Erbrechen lindern. Allerdings räumen sie ein, dass größere Studien zu diesem Thema sinnvoll wären. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal „Integrative Cancer Therapies“.

Anders als die häufiger arzneilich verwendete Pfefferminze (Mentha piperita) enthält das ätherische Öl der Grünen Minze (Mentha spicata) fast kein Menthol. Es findet sich darin hauptsächlich Carvon, das auch im Kümmel vorkommt. Das ätherische Öl des Kümmels ist bekannt für seine wohltuende Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Magenschmerzen.

Quelle: DOI 10.1177/1534735420967084