Cytisin unterstützt den Rauchstopp

470 Raucher erhielten den Wirkstoff Cytisin und eine Beratung. Von ihnen waren 151 (32 Prozent) nach 12 Monaten rauchfrei. Als Vergleichsgruppe dienten 399 Personen, die nur eine Beratung erhielten. Von ihnen hörten nur 29 langfristig mit dem Rauchen auf (7 Prozent). Über ein Jahr betrachtet war die Ausstiegsrate mit Cytisin etwa siebenmal höher als ohne.

Zu Nebenwirkungen kam es bei 42 Prozent der Personen, die Cytisin erhielten, und bei 33 Prozent der Personen in der Vergleichsgruppe. Dabei handelte es sich vor allem um Magen-Darm-Symptome wie Bauchschwellungen, Magenentzündungen und Verstopfung. 14 Prozent der Teilnehmer beendeten die Behandlung mit Cytisin vorzeitig, knapp zwei Drittel davon aufgrund von Nebenwirkungen. Zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kam es bei 48 Personen mit Cytisin und bei 44 in der Vergleichsgruppe. Keine dieser Nebenwirkungen ließ sich jedoch eindeutig auf Cytisin zurückführen.

Cytisin wirkt im Gehirn ähnlich wie Nikotin und verringert daher das Verlangen nach Zigaretten. Der Wirkstoff ist in Deutschland seit Ende 2020 verfügbar, es handelt sich aber um kein neues Medikament: In Osteuropa wird es schon seit den 1960er Jahren zur Raucherentwöhnung verwendet.

Quelle: DOI 10.1016/j.jtho.2022.07.007