Zu verstehen, was bei Erkrankungen wie Sucht, Depressionen oder einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom im Gehirn passiert, fällt offenbar auch Forschern nicht leicht. Eine entscheidende Hilfe könnten sie nun von Zebrafischen erhalten.
Fischen traut man gemeinhin nicht viel Verstand zu. Dass Zebrafische als Tiermodell dienen könnten, um psychiatrische Erkrankungen des Menschen besser zu verstehen, erscheint Laien daher mehr als verwunderlich. So liegen Suchterkrankungen oder Depressionen häufig Veränderungen im Stoffwechsel des Gehirns zugrunde, und Gemeinsamkeiten zwischen einem menschlichen und einem Zebrafischgehirn scheinen doch eher gering ausgeprägt.
Doch obwohl dem Zebrafischgehirn entsprechende Bereiche fehlen, haben Wissenschaftler um Dr. Caroline Brennan von der Universität London bei den Fischen nun eine bisher unentdeckte Fähigkeit ausgemacht: die sogenannte Verhaltens-Flexibilität. Mit dieser gelingt es Menschen aber auch Tieren, auf sich verändernde Umstände mit einem angepassten Verhalten zu reagieren. Der Clou: Bei zahlreichen psychiatrischen Erkrankungen kommt es in diesem Bereich zu Störungen. Daher eignen sich die kleinen Fischchen doch, um an ihnen diese Erkrankungen zu erforschen.
"Zebrafische werden eines der nützlichsten Tiermodelle werden, mit denen man die Mechanismen verstehen lernt, die psychiatrischen Erkrankungen zugrunde liegen", sagte Brennan. "Sie sind leicht zu züchten, und wir haben zahlreiche neue und aufregende Techniken, um ihre genetische Ausstattung zu untersuchen." Ein Vergleichsmodell zu entwickeln, mit dem sich Aussagen zur Prognose einiger psychiatrischer Erkrankungen treffen lassen, ist das Ziel ihrer Untersuchungen.
MP
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