Demenz: Belastung für Familie und Geldbeutel

ZOU | 17.10.2023

Demenz hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf das Gehirn, sondern auch auf Angehörige und das Bankkonto: In den USA haben Menschen mit Demenz mehr als doppelt so hohe Gesundheitsausgaben und benötigen dreimal mehr Pflege als Gleichaltrige ohne Demenz.
Menschen mit Demenz benötigen häufig spezielle Pflege. image.originalResource.properties.copyright

Eine Studie verglich fast 2.400 Personen, die neu an Demenz erkrankt waren, mit einer Gruppe älterer Erwachsener, die den Demenzkranken bis auf die Diagnose in vielen Merkmalen sehr ähnlich war. Die Ergebnisse zeigen massive Auswirkungen der Demenz auf die Familie, die Lebensweise und die finanzielle Situation der Betroffenen:

  • Zwei Jahre nach Beginn der Symptome benötigten Menschen mit Demenz 45 Stunden Pflege durch Familie und Freunde pro Monat – die Vergleichsgruppe dagegen nur 13 Stunden. Die Demenzkranken nahmen auch mehr häusliche Pflege in Anspruch.

  • Personen mit Demenz kamen in den ersten zwei Jahren fast fünfmal häufiger in Pflegeheime, insbesondere jene, denen weniger familiäre Unterstützung zur Verfügung stand.
  • Beide Gruppen hatten anfangs Gesundheitsausgaben von etwa 4.000 US-Dollar pro Jahr. Bei Demenz verdoppelten sich diese während der ersten beiden Jahre auf etwa 8.000 US-Dollar jährlich, während sie bei Gleichaltrigen ohne Demenz stabil blieben.
  • Beide Gruppen verfügten anfangs über ein Vermögen von durchschnittlich 79.000 US-Dollar. Dieses fiel bei Demenzkranken nach zwei Jahren auf durchschnittlich 58.000 US-Dollar und nach acht Jahren auf 30.500 US-Dollar; im Gegensatz dazu war in der Vergleichsgruppe kein nennenswerter Rückgang zu beobachten.

„Die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen in Bezug auf die Inanspruchnahme von Pflege und die finanziellen Auswirkungen waren größer, als wir erwartet hatten“, sagte Dr. HwaJung Choi. „Der auffälligste Unterschied war bei der unbezahlten Pflege durch Familie und andere festzustellen, und der blieb über acht Jahre hinweg bestehen.“ Die Studie veröffentlichte die Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“.

Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2023.5482