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Dialyse an Bord

09.10.2013

Urlaub und chronische Krankheiten schließen sich nicht aus. Dies gilt auch für Patienten mit schweren Nierenleiden. Kreuzfahrten sind für Dialyse-Patienten inzwischen eine normale Urlaubsalternative geworden.

Fröhliches Rentnerpaar vor Kreuzfahrtschiff
Den Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff können auch Dialyse-Patienten einfach genießen. Häufig kümmert sich ein medizinisches Team um die Versorgung.
© Andy Dean - Fotolia

Seinen ersten Dialyse-Patienten hat Dr. Peter Rittich 1980 auf dem damaligen Traumschiff MS Astor an Bord betreut. Was damals noch exotisch klang, ist inzwischen selbstverständlich geworden. Die Technik hat sich auch in der Dialysestation zu immer größerer Präzision weiterentwickelt. So bieten einige Schiffe eine Ausstattung mit höchstem Standard, separater Wasseraufbereitung und Notstromaggregat. Doch sonst habe sich nicht viel geändert. Für Dialyse-Patienten sind Kreuzfahrten damals wie heute die perfekte Art des Reisens in die schönsten und interessantesten Gegenden der Welt.

Genauso wie an Land

Eine Dialyse an Bord verläuft genauso wie an Land, berichtet der Mediziner aus seiner langjährigen Borderfahrung. Jeder Patient hat einen Dialyseplan mit festen angegebenen Zeiten, zu denen das medizinische Team alles vorbereitet. Daraufhin erfolgt die Dialyse. Circa vier Stunden später verlassen die Patienten die Dialysestation wieder.

Selbst bei rauer See

Hohe Wellen, stürmische See: Passen Dialyse und Seegang zusammen? Rittich: "Auch bei Seegang gibt es bei der Dialysebehandlung keine Probleme. Als sie vor 30 Jahren an Bord von Schiffen eingeführt wurde, liefen die Maschinen schon ebenso problemlos wie heute. Auch bei rauer See." Bei der Gestaltung des Dialyseplanes nimmt das medizinische Team Rücksicht auf die Liegezeiten im Hafen und geplante Landausflüge. Auch wichtige Veranstaltungen an Bord wie das Käptn’s Dinner behält es bei der Behandlung im Auge, sodass die Patienten keine Programmpunkte verpassen.

Wie in den heimischen vier Wänden spielt die Ernährung für Dialyse-Patienten auch an Bord eine wichtige Rolle. Grundsätzlich bietet die "Kombüse" eine sehr abwechslungsreiche und ausgewogene Küche. Allerdings hat sie keine kaliumarme Ernährung für Dialyse-Patienten im Angebot.

Kritisches Kalium

Normalerweise baut eine gesunde Niere dieses Mineral ab. Der Schiffsarzt beugt möglichen Komplikationen vor. Zum einen wählen die Nierenpatienten weitestgehend von sich aus kaliumarme Lebensmittel. Zum anderen wird an Bord häufiger als zu Hause dialysiert. "Mit diesem Vorgehen sind Notdialysen wegen Kaliumüberschuss eine Seltenheit", so Rittich.

Peter Erik Felzer

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