Einige Lebensmittel und Getränke können Sodbrennen fördern. Mehr dazu lesen Sier.
Der Fachbegriff Reflux, lateinisch für Rückfluss, beschreibt das Problem. Saure Magensäure fließt in die Speiseröhre zurück und greift deren Schleimhaut an. Die Betroffenen nehmen das häufig als unangenehmen Druck hinter dem Brustbein wahr.
Die Ursache liegt in aller Regel in einer unzureichenden Funktion des Schließmuskels der Speiseröhre am Übergang zum Magen begründet. Er schließt nicht mehr ausreichend gegenüber dem Magen ab, so dass Magensäure in die Speiseröhre gelangen kann. Diese besitzt jedoch im Gegensatz zum Magen keine säurefeste Magenschleimhaut.
Manche Nahrungsmittel fördern Sodbrennen. Das gilt etwa für fetthaltige Speisen. Besonders in fein verarbeiteten Wurstwaren wie Leberwurst oder Bierschinken steckt viel Fett. Gleiches gilt für Süßigkeiten, Backwaren und viele Fertiggerichte sowie Fast Food. Betroffene sollten am besten individuell für sich herausfinden, welche Lebensmittel sie im Hinblick auf Sodbrennen besonders schlecht vertragen und sie so gut es geht meiden.
Scharfe Vertreter wie Chili, Curry und Pfeffer reizen den Magen. Sie gehören zu den Lebensmitteln, die Sodbrennen fördern.
Das hängt von der Art der Zubereitung ab. In Sachen Sodbrennen steht vor allem der Filterkaffee im Vordergrund. Er enthält viel Säure, die den Magen reizt.
Sie sorgt dafür, dass sich der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen öffnet. So steigt der Mageninhalt mitsamt der Säure in die Speiseröhre leichter auf, was zu den charakteristischen Beschwerden führt.
Obstsorten wie Zitronen, Orangen und Grapefruits bestehen aus reichlich Säure, die Sodbrennen begünstigt. Gleiches gilt auch für daraus hergestellte Säfte.
Alkoholische Getränke – vor allem Weiß- und Schaumweine – begünstigen auf zweierlei Weise Sodbrennen. Zum einen sorgt Alkohol generell dafür, dass sich sämtliche Muskeln im Körper entspannen. Das gilt auch für den Schließmuskelzwischen Magen und Speiseröhre. Zum anderen enthält Weißwein per se Säure. Sie vermischt sich beim Trinken mit dem ohnehin sauren Magensaft.
Backwaren, die frisch aus der Röhre kommen, führen eher zu Blähungen und Sodbrennen. Einerseits liegt das an der enthaltenen Hefe. Andererseits verzehrt man frische Backwaren oft viel zu hastig, da sie sehr lecker schmecken.
Das stimmt. Wer zu Sodbrennen neigt, nimmt sich am besten immer genügend Zeit für die Mahlzeiten. Essen kann noch so magenfreundlich sein – wenn man es herunterschlingt, reagiert der Magen immer gereizt. Ebenfalls hilfreich: täglich besser fünf kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen als drei große.
Was die Ernährung betrifft, gibt es noch einen Tipp: Wenn man unter Sodbrennen leidet, immer das notieren, was man vor dem Aufstoßen gegessen oder getrunken hat, um es wenn möglich künftig zu meiden. Zudem hilft es, festzuhalten, wie die Gesamtsituation in diesem Moment aussah: War man während des Essens entspannt, in Eile oder gar gestresst? Stress und Eile fördern ungesunde Essweisen, die auch dem Magen zusetzen und Sodbrennen fördern. Bei nächtlichen Refluxbeschwerden kann es helfen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen und zu späte Mahlzeiten zu vermeiden. Wichtig auch: der Abbau von Übergewicht.
Peter Erik Felzer
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