SeniorenGesundheit

Diuretikum plus Antibiotikum: Kombi kann gefährlich werden

05.02.2015

Wie gefährlich es sein kann, zwei unterschiedliche Medikamente miteinander zu kombinieren, konnten kanadische Forscher jetzt erneut nachweisen. So kann das Zusammenspiel eines gängigen Antibiotikums und eines Diuretikums, eines harntreibenden Mittels, das bei Herzschwäche verschrieben wird, das Risiko für einen plötzlichen Tod bei älteren Menschen verdoppeln.

Zwei Hände, die Tabletten und ein Glas Wasser halten.
Die Wechselwirkung von Spironolacton und dem Antibiotikum Trimethoprim/Sulfamethoxazol kann fatale Folgen haben.
© Bernd Kröger - Fotolia

Die Kanadier warnen vor der gleichzeitigen Einnahme eines Antibiotikums mit der Wirkstoffkombination <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis sulfamethoxazol.html>Trimethoprim/Sulfamethoxazol mit dem Diuretikum <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis spironolacton.html>Spironolacton. Jene Spironolacton-Verwender, die mit dem Kombi-Antibiotikum behandelt worden waren, verstarben eher als Studienteilnehmer, die das Antibiotikum <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis amoxicillin.html>Amoxicillin eingenommen hatten. Das berichten die Forscher im Canadian Medical Association Journal (CMAJ). „Die Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Tod war nach einer Verschreibung von Trimethoprim/Sulfamethoxazol doppelt so hoch wie nach Amoxicillin“, sagt Hauptautor Dr. Tony Antoniou. Trimethoprim/Sulfamethoxazol wird zur Therapie verschiedenster Infektionen wie Blasenentzündungen eingesetzt.

Die Forscher vermuten, dass sich eine der Nebenwirkungen, die Spironolacton bei manchen Menschen haben kann, durch eine ähnliche Nebenwirkung dieses speziellen-Antibiotikums noch verstärkt. Es handelt sich dabei um die sogenannte Hyperkaliämie, bei der der Kaliumspiegel im Blut auf lebensgefährliche Höhen ansteigt. Diese kann durch Einnahme des Diuretikums entstehen, das Kalium im Körper zurückhält. Ein gefährlich hoher Kaliumspiegel zählt jedoch auch zu den unerwünschten Nebenwirkungen von Trimethoprim/Sulfamethoxazol. Ist der Einsatz von Antibiotika notwendig, sollten Ärzte bei Herzschwäche-Patienten, die mit Spironolacton behandelt werden, daher lieber auf andere Antibiotika ausweichen, raten die Forscher.

Die Wissenschaftler hatten über einen Zeitraum von 17 Jahren über 200.000 Menschen über 66 beobachtet, die aufgrund einer Herzschwäche mit dem harntreibenden Mittel Spironolacton behandelt wurden. Fast 12.000 von ihnen verstarben plötzlich, 328 innerhalb von zwei Wochen nach der Einnahme von Antibiotika, darunter Amoxicillin, Ciprofloxacin, Norfloxacin, Nitrofurantoin und Trimethoprim/Sulfamethoxazol.

HH

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