Ecstasy verbessert die Therapie nach traumatischen Erfahrungen

ZOU | 22.03.2022

Menschen, die Zeuge von schrecklichen Ereignissen waren oder einen Krieg, Angriff oder eine Katastrophe überlebt haben, tragen häufig eine posttraumatische Belastungsstörung davon. Forscher berichten, dass sich mit 3,4-Methylendioxymethamphetamin (MDMA) – auch bekannt als Ecstasy – zusammen mit einer Psychotherapie gute Erfolge bei der Behandlung zeigen.
Der synthetische Wirkstoff MDMA kann bei gezieltem Einsatz Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung helfen. image.originalResource.properties.copyright

90 Personen mit einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung nahmen an einer Studie teil, in der sie entweder MDMA oder ein Placebo in Kombination mit einer Psychotherapie erhielten. Zwei Monate nach der letzten Sitzung waren die Anzeichen für die posttraumatische Belastungsstörung bei etwa zwei Drittel der Personen mit einer MDMA-unterstützten Therapie auf ein unauffälliges Niveau gesunken, aber nur bei einem Drittel der Personen, die ein Placebo plus Psychotherapie erhalten hatten. Das berichten Wissenschaftler auf der der Jahrestagung der American Chemical Society in San Diego.  Die Nebenwirkungen von MDMA waren minimal und es gab keine Anzeichen einer Sucht. Vorläufige Daten deuten zudem darauf hin, dass die Therapie auch bei schwer zu behandelnden Personen mit Drogen- oder Alkoholkonsumstörungen wirkt.

„Die Wirkung der MDMA-unterstützten Therapie ist besser als die der üblicherweise eingesetzten Medikamenten, den Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“, stellte Dr. Jennifer Mitchell von der Universität in San Francisco fest, die die Daten präsentierte. „Den Teilnehmern in der Phase-2-Studie ging es jahrelang besser. Sie schienen eine neue Perspektive auf das Leben zu haben und engagierten sich mehr. Mit zunehmender sozialer Kompetenz wurden sie mit der Zeit glücklicher.“ Mitchell räumte jedoch ein, dass die Personen in der jetzigen Phase-3-Studie schwerere Symptome hatten, sodass ihre Behandlung möglicherweise nicht so dauerhaft ist. Sie warnte zudem vor einer Eigenbehandlung mit der „Straßendroge“: „MDMA kann ein sehr mächtiges Werkzeug sein, aber es muss in der richtigen Dosis im richtigen Kontext mit der richtigen Unterstützung eingesetzt werden.“