Epilepsie: Bauchlage beim Schlafen gefährlich

22.01.2015

Hört man die Warnung, dass auf dem Bauch schlafen zu plötzlichen Todesfällen führen kann, denken viel unweigerlich an Babys. Forscher aus den USA weiten diese Warnung jetzt jedoch auf Epilepsiekranke aus.
US-Forscher raten Epileptikern, statt auf dem Bauch lieber in Rückenlage zu schlafen. image.originalResource.properties.copyright

Ergebnisse aus ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurden, lassen vermuten, dass Epilepsiekranke, die auf dem Bauch schlafen, ähnlich wie Babys ein höheres Risiko haben, unerwartet zu sterben. „Der plötzliche Tod ist die Haupttodesursache bei einer unkontrollierbaren Epilepsie und tritt meist unbeobachtet im Schlaf ein“, sagt Studienautor James Tao von der University of Chicago in den USA. Wie die Analyse von 253 solcher Todesfälle aus 25 Studien ergab, hatten 73 Prozent der verstorbenen Epilepsiekranken zuvor auf dem Bauch geschlafen. Häufiger betroffen waren davon Menschen unter 40, so der Neurologe. Warum dies bei jüngeren Menschen eher aufzutreten scheine, wisse man nicht. „Es könnte daran liegen, dass diese Personengruppe eher alleine lebt und niemand dabei ist, wenn während des Schlafens ein Anfall auftritt“, vermutet Tao.

Wer das Bett mit einem Menschen teile, der im Schlaf einen generalisierten tonisch-klonischen Anfall hat und sich dabei in Bauchlage befindet, solle ihm dabei helfen, sich während und nach dem Anfall um- oder zur Seite zu drehen, rät Tao. Die Wahrscheinlichkeit, plötzlich zu sterben, ist für Epilepsiekranke mit tonisch-klonischen Anfällen, bei denen das ganze Gehirn betroffen ist, größer als für Epilepsiekranke, bei denen nur ein Teil des Gehirns beteiligt ist. „Ähnlich wie beim plötzlichen Kindstod ist bei Erwachsenen mit Epilepsie oft nach einem Anfall die Fähigkeit aufzuwachen eingeschränkt, besonders wenn es sich um einen generalisierten Anfall handelt“, sagt der Neurologe. Als Vorsorgestrategie rät er, auf dem Rücken zu schlafen nach dem Motto „back ist best“. Auch spezielle Armbänder oder ein „Bett-Alarm“, der vor Anfällen warnt, könnten helfen, solchen Todesfällen vorzubeugen.

HH