Arbeit mit viel menschlichem Kontakt ist oft mit Stress verbunden, der langfristig die körperliche Gesundheit beeinträchtigen kann: Menschen in solchen Berufen erkranken häufiger an Typ-2-Diabetes, berichten Wissenschaftler.
In der Studie wurden rund drei Millionen Menschen zwischen 30 und 60 Jahren ohne Diabetes aus unterschiedlichen Berufen untersucht. Von ihnen erkrankten im Verlauf der Studie 216.640 Personen an Typ-2-Diabetes. Bei genauer Betrachtung stellte sich heraus, dass jene, die beruflich viel mit Menschen zu tun hatten, dadurch mit schwerwiegenden gesundheitlichen oder anderen Problemen emotional belastet waren oder häufig Konfrontationen ausgesetzt waren, häufiger an Typ-2-Diabetes erkrankten.
Psychische Belastung erhöht Diabetes-Risiko
Hohe emotionale Belastungen erhöhten das Typ-2-Risiko bei Männern um 20 Prozent und bei Frauen um 24 Prozent. Häufige Konfrontationen im Beruf erhöhten es bei Männern um 15 Prozent und bei Frauen um 20 Prozent. Unzureichende soziale Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen scheint diese Zusammenhänge zu verstärken: Am höchsten war die Risikoerhöhung mit 47 Prozent bei Frauen, deren Tätigkeit hohe emotionale Anforderungen mit sich brachte und die gleichzeitig wenig soziale Unterstützung am Arbeitsplatz erfuhren.
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Arbeit in Berufen mit viel Kontakt zu anderen Menschen ermüdend und stressig ist, so die Forschenden. Das könne sich letztlich auf die Stoffwechselgesundheit der Beschäftigten auswirken. Chronischer Stress fördert zudem die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, was eine Insulinresistenz und schließlich eine reduzierte Insulinproduktion und Typ-2-Diabetes nach sich ziehen kann.
Quelle: DOI 10.1136/oemed-2025-110088