Fliegen mit Erkältung: Wann es unbedenklich ist – und wann nicht

pta-Forum/NAS  |  29.05.2025 08:15 Uhr

Die Urlaubszeit steht vor der Tür – doch kurz vor dem Abflug kündigt sich eine Erkältung an. Was nun? Grundsätzlich gilt: Bei leichten Symptomen wie Schnupfen, Husten oder Halskratzen ist Fliegen in der Regel kein Problem, wenn man einige Dinge beachtet. Anders sieht es bei einer echten Grippe mit hohem Fieber aus.

Frau, hat Schnupfen im Flugzeug.
Bei einem Infekt haben Betroffene oft Probleme mit dem Druckausgleich beim Fliegen. Abschwellendes Nasenspray ist dann ratsam.
© frantic00/iStockphoto

Wer nur leichte Erkältungsbeschwerden hat, darf in der Regel auch fliegen. Testen Sie am besten vorher, ob der Druckausgleich über die Ohrtrompete funktioniert: Dafür die Nase zuhalten und versuchen, bei geschlossenem Mund auszuatmen - also die Luft aus der Lunge in Mund und Nase pressen. Wenn es in den Ohren knackt, gelingt der Druckausgleich. Dieser ist vor allem bei Start und Landung wichtig, da es dabei zu großen Druckänderungen kommt. Funktioniert das nicht, fühlt sich das Ohr unangenehm verstopft an, man hört nur noch gedämpft oder leidet gar unter einem vorübergehenden leichten Hörverlust. Schlimmstenfalls riskieren Betroffene ein sogenanntes Barotrauma: Dabei platzen kleine Äderchen im Ohr, was zu bleibenden Schäden im Innenohr oder gar zum Reißen des Trommelfells führen kann.

Hilfreich ist es, bei einer Erkältung direkt vor Start und Landung ein abschwellendes Nasenspray zu nutzen. Nehmen Sie dieses also unbedingt mit ins Handgepäck. Schwellen die Schleimhäute durch das Spray ab, funktioniert der Druckausgleich in der Regel für kurze Zeit wieder gut.

Warum Fieber problematisch ist

Anders sieht die Lage aus, wenn man sich mit der echten Grippe (Influenza) angesteckt hat. Die Erkrankung beginnt meist plötzlich und geht unter anderem mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und starker Erschöpfung einher. Fliegen kann in diesem Zustand nicht nur den Kreislauf stark belasten, sondern auch das Thromboserisiko erhöhen. Zudem ist die Ansteckungsgefahr im Flugzeug besonders hoch – durch die enge Sitzanordnung und den begrenzten Luftaustausch.

Kinderohren besonders empfindlich

Sind Babys und Kleinkinder erkältet, ist ein Gang zum HNO-Arzt vor dem Flug sinnvoll. Dieser kann prüfen, ob die Ohrtrompete blockiert oder frei ist. Denn bei den Kleinen ist diese sogenannte Eustachische Röhre noch kürzer und enger als bei Erwachsenen – bei Schnupfen ist der Druckausgleich daher erschwert und es droht schneller eine Mittelohrentzündung, weil die Erreger durch die verkürzte Röhre schneller aus dem Nasen-Rachen-Raum aufsteigen können. 

Tipps für den Druckausgleich bei Kindern:

  • Babys beim Start und Landung stillen oder Flasche geben
  • Ältere Kinder: Kauen, Gähnen, Trinken mit Strohhalm oder Bonbon lutschen
  • Spezielle Ohrstöpsel für Flüge, deren Form einem Tannenbaum ähnelt, können zusätzlich helfen
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