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Führen Nervenschäden zu Fibromyalgie?

14.03.2013

Hinter dem Begriff Fibromyalgie verbirgt sich eine schwer fassbare Krankheit, die schon von manchen schlicht als Hirngespinst abgetan wurde. Denn trotz der zum Teil starken Schmerzen lässt sich die Krankheit weder durch ärztliche Untersuchungen noch durch Laborwerte nachweisen. Jetzt haben deutsche Forscher eine körperliche Ursache für die Krankheit entdeckt.

Ältere Frau sitzt am Schreibtisch und legt ihre Hände an den schmerzenden Nacken
Die Schmerzen, die Fibromyalgie-Patienten verspüren, sind sicher kein Hirngespinst. Das bestätigt nun auch die Forschung.
© Starpics - Fotolia

Auf der Suche nach den Auslösern für die Schmerzen fanden sie heraus, dass bei Fibromyalgie-Patienten Schäden im Bereich der kleinen Nervenfasern auftreten. Diese sind spezielle Fasern, die für die Wahrnehmung von Schmerzen und das Temperaturempfinden zuständig und in der Haut enden. In ihren Untersuchungen zeigte sich, dass Studienteilnehmer, die unter dem Fibromyalgie-Syndrom litten, weniger stark auf Schmerz- und Temperaturreize reagierten. Sie hatten zudem eine geringere Anzahl kleiner Fasern in der Haut, was typisch für Erkrankungen sei, an denen die kleinen Nervenfasern beteiligt seien, so Nurcan Üçeyler von der Universität Würzburg.

Damit ist es erstmals gelungen, die Krankheit körperlich nachzuweisen und eine mögliche Ursache zu finden. "Auch wenn noch nicht bekannt ist, warum es zu einer Schädigung dieser speziellen Nervenfasern bei Fibromyalgie kommt, könnten unsere Ergebnisse die Grundlage für eine Neudefinition des Fibromyalgie-Syndroms als Erkrankung schaffen", so die Forscher, deren Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Brain" veröffentlicht wurden.

Fibromyalgie geht mit chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen einher. Betroffene leiden außerdem oft unter Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Depressionen. Diagnostiziert wird die Krankheit bisher durch Ausschluss anderer Krankheiten, zum Beispiel von Rheuma, in Kombination mit dem typischen Beschwerdebild. Durch die neuen Erkenntnisse hätten Mediziner jetzt erstmals ein objektiv messbares Kriterium an der Hand, an dem sie sich bei einer Diagnose orientieren könnten, so die Forscher.

HH

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