Gut geschlafen oder nicht? Kommt auf die eigene Wahrnehmung an

ZOU | 08.08.2023

Wie Menschen ihren Schlaf wahrnehmen, spielt eine große Rolle für ihr Wohlbefinden. Dabei scheint die eigene Einschätzung mehr Gewicht zu haben als die tatsächlich gemessene Schlafqualität.
Wenn man morgens gut ausgeruht aufwacht, beginnt der Tag ideal. image.originalResource.properties.copyright

Eine positive Einstellung zum Schlaf könnte die Stimmung am nächsten Tag stärker beeinflussen als eine Behandlung von Schlafproblemen, stellt eine Forschungsgruppe der Universität Warwick in dem Fachmagazin „Emotion“ fest. Ein Vergleich der gemessenen Schlafqualität mit den positiven und negativen Emotionen sowie der Lebenszufriedenheit von Teilnehmenden über zwei Wochen zeigte, dass die eigene Einschätzung des Schlafs von großer Bedeutung war. Wer angab, besser geschlafen zu haben als gewöhnlich, erlebte am folgenden Tag mehr positive Emotionen und war zufriedener. Die gemessene Schlafqualität zeigte dagegen keinen Zusammenhang mit dem Wohlbefinden am nächsten Tag.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass eine positive Bewertung des Schlafs zu einer besseren Stimmung am Folgetag beitragen kann. Dr. Anita Lenneis vom Fachbereich Psychologie erklärte: „Auch wenn Ihr Schlaftracker anzeigt, dass Sie letzte Nacht schlecht geschlafen haben, kann Ihre eigene Wahrnehmung der Schlafqualität eher positiv sein. Und wenn Sie glauben, dass Sie gut geschlafen haben, kann dies dazu beitragen, dass Ihre Stimmung am nächsten Tag besser ist. Umgekehrt kann der Schlaf-Tracker Ihnen mitteilen, dass Sie gut geschlafen haben, Sie die Nacht aber nicht so erlebt haben. Dann können Ihnen diese Informationen helfen, Ihren Schlaf anders einzuschätzen und Ihre subjektive Wahrnehmung und damit Ihr allgemeines Wohlbefinden am nächsten Tag zu verbessern.“

Quelle: DOI 10.1037/EMO0001268