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Häufiger Demenz bei Verwendung von Säureblockern

ZOU  |  19.10.2023

Die Einnahme von Medikamenten, die die Magensäure reduzieren (Protonenpumpeninhibitoren, PPI), geht mit einem häufigeren Auftreten von Demenz einher. Das zeigt eine große dänische Studie. Damit ist allerdings nicht bewiesen, dass die Medikamente Demenz verursachen.

Älterer Mann trinkt Tee.
Tee tut einem gestressten Magen gut, aber um ein Zuviel an Säure zu bekämpfen, gibt es spezielle Arzneimittel.
© gzorgz/iStockphoto

In die Studie wurden zwischen 2000 und 2018 fast zwei Millionen Menschen im Alter von 60 bis 75 Jahren ohne vorherige Demenzdiagnose aufgenommen. Während der Studie entwickelten 99.384 Personen eine Demenz, 469.920 Personen dienten als Kontrollgruppe. Insbesondere bei Personen im Alter von 60 bis 69 Jahren war ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von PPI und dem Demenzrisiko erkennbar: Im Vergleich zu Menschen, die nie PPI verwendet hatten, war das Risiko bei einer ständigen Einnahme dieser Medikamente um 36 Prozent höher, wobei es mit der Nutzungsdauer zunahm. Zwischen 70 und 79 Jahren erhöhte die Einnahme das Risiko um zwölf Prozent, zwischen 80 und 89 Jahren um sechs Prozent und ab 90 Jahren um drei Prozent.  

In der Fachzeitschrift „Alzheimer's & Dementia“ geben die Forschenden zu bedenken, dass die Ergebnisse nicht automatisch den Rückschluss zulassen, dass PPI eine Ursache für Demenz sind. So ist auch denkbar, dass sich die Säureproduktion im Magen im Frühstadium der Demenz erhöht und PPI deshalb bei Betroffenen vermehrt zur Behandlung der Beschwerden eingesetzt werden. Zudem weiß man schon lange, dass es Verbindungen zwischen Darm und Gehirn gibt und sich die Organe gegenseitig beeinflussen können. Beispielsweise wurden Zusammenhänge zwischen der Alzheimer-Krankheit und der Zusammensetzung der Darmflora beobachtet.

Quelle: DOI 10.1002/alz.13477

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