Hals-Ultraschall gibt Hinweise auf das Risiko für Herzschwäche bei Männern

Dr. Karen Zoufal  |  01.12.2025 12:58 Uhr

Mit einer Ultraschall-Untersuchung am Hals lässt sich die Flexibilität der Blutgefäße messen. Sie liefert einen wichtigen Hinweis auf das Risiko für Herzschwäche. Eine Studie zeigt: Bei Männern mit unflexibleren Blutgefäßen war es mehr als doppelt so hoch.

En Mann liegt auf einer Liege. Der Arzt neben ihm untersucht seine Halsschlagader mit einem Ultraschallgerät und deutet auf den Bildschirm.
Nach einem Schlaganfall werden die Halsschlagadern routinemäßig mit Ultraschall untersucht.
© RossHelen/iStockphoto

Männer mit den am wenigsten flexiblen Halsschlagadern entwickelten in den folgenden Jahren häufiger eine Herzschwäche (fachsprachlich Herzinsuffizienz): Ihr Risiko war 2,5-fach höher als das von Männern mit gut dehnbaren Halsschlagadern. Bei 1.631 Männern zwischen 71 und 92 Jahren wurde per Ultraschall gemessen, wie stark sich die Halsschlagader bei jedem Herzschlag dehnt. Das berichten Forschende in dem Fachblatt „Journal of the American Heart Association“. Dr. Atinuke Akinmolayan vom University College London sagte: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Ultraschall-Untersuchung am Hals ein Frühwarnzeichen für Herzinsuffizienz liefern kann.“

Der Befund kann zur Vorbeugung motivieren

Wenn sich in einer Untersuchung herausstellt, dass die Halsschlagader eher unflexibel ist, könnten Ärzte zu einer gesünderen Ernährung, mehr Bewegung und bei Bedarf auch zur vorbeugenden Einnahme von Medikamenten raten, um das Risiko für Herzinsuffizienz zu senken. 

Noch wird die Untersuchung nicht zur Früherkennung eingesetzt

„Hausärzte könnten diese Untersuchung Menschen über 60 Jahren anbieten, sofern dies möglich und erforderlich erscheint“, meint Akinmolayan. Noch ist es aber keine Früherkennungsuntersuchung: Die Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern wird z. B. bei Personen durchgeführt, die einen Schlaganfall oder eine kurze Unterbrechung der Hirndurchblutung („Mini-Schlaganfall“) hatten. 

Für Frauen fehlen Daten

Die Forschenden haben Daten einer britischen Herzstudie aus den 1970er-Jahren verwendet, in der nur Männer untersucht und dann noch durchschnittlich sechs Jahre lang beobachtet worden waren. Für Frauen fehlen deshalb noch Daten. Das Forschungsteam beabsichtigt, diese nun auch zu sammeln.

Quelle: DOI 10.1161/jaha.124.037167

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