Harninkontinenz: Wenn die Blase nicht mehr dicht hält – was hilft wirklich?

ZOU  |  26.05.2025 09:31 Uhr

Harninkontinenz betrifft viele Frauen, vor allem mit zunehmendem Alter. Der ständige Harndrang oder ungewollter Urinverlust belasten den Alltag und schränken die Lebensqualität ein. Doch Inkontinenz ist kein Schicksal, das man einfach hinnehmen muss: Es gibt wirksame Behandlungen.

Frau, hält eine Rolle mit Klopapier in der Hand und eine Hand auf ihre Blase.
Blasenschwäche ist keine Seltenheit, lässt sich aber in der Regel gut in den Griff bekommen.
© spukkato/iStockphoto

Welche Formen von Inkontinenz gibt es?

Es gibt verschiedene Arten der Inkontinenz. Die häufigsten sind:

  • Dranginkontinenz mit plötzlichem und ohne Vorwarnung auftretendem starkem Harndrang. Ursache ist oft ein Problem der Kommunikation der Muskeln und Nerven der Blase und des Beckenbodens. Dadurch kann die Blase krampfen und unwillkürlich Urin abgeben. Weitere Symptome sind häufige Toilettengänge, auch in der Nacht, Urinverlust auf dem Weg zur Toilette und sexuelle Funktionsstörungen.
  • Belastungsinkontinenz: Bei erhöhtem Druck im Bauchraum fließt Urin ab, z. B. beim Sport, Husten, Lachen, Niesen, Bücken, Heben oder Aufstehen.
  • Mischinkontinenz: Manche Menschen haben sowohl Belastungs- als auch Dranginkontinenz.

Was hilft gegen Blasenschwäche?

Die Behandlung beginnt mit einer gründlichen ärztlichen Untersuchung, um die Ursache der Beschwerden zu klären. Bereits eine Lebensstiländerung, wie der Verzicht auf koffeinhaltige Getränke, kann helfen. Danach kommen – je nach Art der Inkontinenz – verschiedene Therapien infrage:

  • Physiotherapie: Gezielte Übungen trainieren die Beckenbodenmuskulatur und verbessern dadurch die Blasenkontrolle. Am besten erlernt man sie bei professioneller Anleitung.
  • Medikamente: Anticholinergika und Beta-3-Adrenozeptor-Agonisten können Blasenkrämpfe bei Dranginkontinenz reduzieren. Die Wirkstoffe sind nicht rezeptfrei müssen vom Arzt verschrieben werden.
  • Botox-Injektionen: Spritzen mit Botulinumtoxin können bei einer überaktiven Blase und Dranginkontinenz helfen. Die Behandlung dauert mehrere Monate.
  • Nervenstimulation: Elektrische Signale können neuromuskuläre Kommunikationsprobleme bei Dranginkontinenz lindern.
  • Pessar: Vaginaleinsätze stützen die Harnröhre bei Belastungsinkontinenz.
  • Blasen- oder Harnröhrenschlinge: In einem chirurgischen Eingriff wird ein dünnes Band unter die Harnröhre gelegt, um sie zu stützen und Belastungsinkontinenz zu verringern.
  • Weitere Operationsverfahren

Wer betroffen ist, sucht am besten rechtzeitig ärztlichen Rat – denn es gibt viele Möglichkeiten, die Kontrolle über die eigene Blase zurückzugewinnen und mehr Lebensqualität zu erlangen.

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