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28.11.2024
Im vergangenen Jahr haben sich 1,3 Millionen Menschen neu mit HIV infiziert. Das sind weniger Menschen als in jedem anderen Jahr seit dem ersten Auftreten der Krankheit Ende der 80er Jahre. 2023 starben etwa 630.000 Menschen an AIDS-bedingten Krankheiten, auch das ist der niedrigste Stand seit dem Maximum von 2,1 Millionen im Jahr 2004. Doch obwohl die Zahlen als Erfolg gewertet werden können, infizieren sich immer noch zu viele Menschen, um das gesteckte Ziel zu erreichen, dass AIDS bis 2030 keine Bedrohung mehr darstellen soll.
Einer weiteren Studie in dem Fachjournal „The LancetHIV“ zufolge ist die Zahl der HIV-Infektionen weltweit um 20 Prozent zurückgegangen, während die HIV-bedingten Todesfälle um etwa 40 Prozent gesunken sind. Das ist hauptsächlich auf geringere Infektionsraten in Subsahara-Afrika zurückzuführen, der weltweit bei weitem am stärksten betroffenen Region. In anderen Regionen wie Osteuropa und dem Nahen Osten sind die HIV-Zahlen dagegen gestiegen.
PrEP schützt vor HIV-Infektion
Die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) hat sich als wirksames Mittel gegen HIV erwiesen: Sie reduziert das Risiko einer HIV-Infektion durch Sex um etwa 99 Prozent und hat in vielen Ländern zu den sinkenden HIV-Raten beigetragen. Doch laut dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) stand die PrEP nur einem Bruchteil von 15 Prozent der Menschen zur Verfügung. Beispielsweise verwehren Gesetze in Uganda homosexuellen Personen den Zugang zu dieser Behandlung.
Auch eine antiretrovirale Therapie, die die Virusmenge im Blut auf ein nicht nachweisbares Niveau senken kann, erhielt fast ein Viertel aller HIV-Infizierten weltweit nicht – häufig aufgrund der Kosten, die ärmere Länder nicht stemmen können. Das könnte bei einem neuen Medikament erneut der Fall sein, das mit nur zwei Spritzen pro Jahr eine HIV-Infektion zu 100 Prozent verhindern kann, aber jährlich rund 40.000 Dollar pro Person kosten soll.
Quelle: DOI 10.1016/S2352-3018(24)00212-1