Jede zweite Frau hat nach der Menopause Haarausfall

ZOU | 18.02.2022

Männer und Frauen verlieren mit zunehmendem Alter häufiger ihre Haare. Bei Frauen kann der Rückgang des Östrogenspiegels in den Wechseljahren das Problem noch verstärken. Eine Studie in der Zeitschrift „Menopause“ fasst typische Kennzeichen und Risikofaktoren zusammen.
Nach den Wechseljahren erleben viele Frauen, dass ihre Haare brüchiger werden und vermehrt ausfallen. image.originalResource.properties.copyright

Von 178 Frauen in den Wechseljahren hatte mehr als die Hälfte (52,2 Prozent) Haarausfall. Dies verstärkte sich mit dem Alter. 60 Prozent der Frauen hatten ein geringes Selbstwertgefühl, das mit dem Schweregrad ihres Haarausfalls zunahm. Auch Frauen mit starkem Übergewicht (Adipositas) litten häufiger unter Haarausfall. Unklar ist noch, ob Sexualhormone – insbesondere Östrogen und Testosteron – und ein polyzystisches Ovarialsyndrom in der Vorgeschichte mit Haarausfall bei Frauen in und nach den Wechseljahren zusammenhängen.

Weiblicher Haarausfall ist durch eine allmähliche Ausdünnung an der Scheitellinie gekennzeichnet, gefolgt von einem zunehmenden diffusen Haarausfall, der an der Oberseite des Kopfes beginnt. Er kann sich jederzeit zwischen dem Teenageralter und der Zeit nach den Wechseljahren entwickeln – man nimmt jedoch an, dass der Östrogenverlust beim Übergang in die Menopause den Haarausfall beschleunigt, da in Haarfollikeln Östrogenrezeptoren vorhanden sind. Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre gehen mit einem geringeren Haardurchmesser und Haarwachstum einher. Haarausfall kann das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität einer Frau erheblich beeinträchtigen.

„In dieser kleinen Querschnittsstudie war weiblicher Haarausfall bei gesunden Frauen nach der Menopause weit verbreitet und mit einem geringeren Selbstwertgefühl verbunden. Ein besseres Verständnis der Mechanismen, die für diese häufige Art von Haarausfall bei Frauen verantwortlich sind, kann zu wirksameren Präventionsstrategien und Behandlungsoptionen führen“, sagte Dr. Stephanie Faubion, Ärztliche Direktorin der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft (NAMS).

Quelle: DOI 10.1097/GME.0000000000001927