Jugendliche: keine psychischen Probleme durch soziale Medien

ZOU | 19.04.2023

Die Anzahl junger Menschen mit psychischen Erkrankungen ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen, und soziale Medien wurden oft als ein Grund dafür genannt. Laut einer britischen Studie gibt es jedoch kaum Beweise dafür.
Die Kommunikation über soziale Medien spielt für die meisten Jugendlichen eine große Rolle. image.originalResource.properties.copyright

Die Langzeitstudie, in der bei 3.228 Jugendlichen im Alter von 12 bis 13 Jahren der Konsum an Sozialen Medien erfasst wurde, lieferte ein Jahr später keine Hinweise auf ein geringeres Selbstwertgefühl oder weniger soziale Verbundenheit (Freundschaften). Noch ein Jahr später fanden sich keine Anzeichen auf eine schlechtere psychische Gesundheit durch den Konsum von Sozialen Media, schreit das Autorenteam in der Fachzeitschrift „Journal of Medical Internet Research“.

Dr. Ruth Plackett von der Universität London sagte: „Soziale Medien sind möglicherweise nicht so schädlich für die psychische Gesundheit junger Menschen, wie bisher angenommen. Wir sollten vorsichtig sein, wenn es darum geht, sie als Ursache für psychische Gesundheitsprobleme zu interpretieren. Soziale Medien können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen haben, und es gibt noch viele offene Fragen. Unsere Studie zeigt zum Beispiel, dass es wichtig ist, Faktoren wie das Selbstwertgefühl zu berücksichtigen, wenn man versucht, das psychische Wohlbefinden junger Menschen zu verbessern.“

Laut Weltgesundheitsorganisation leidet jeder siebte Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren an einer psychischen Störung, und die Hälfte aller psychischen Erkrankungen beginnt im Alter von 14 Jahren.

Quelle:DOI 10.2196/43213