Kein ASS nach Weisheitszahn-OP

NK | 31.10.2022

Wenn Weisheitszähne Beschwerden verursachen, müssen sie in der Regel gezogen werden. Was gegen die Schmerzen und Schwellungen nach der Entfernung hilft, was man besser lassen sollte und woher Weisheitszähne ihren Namen haben, erklärt ein Zahnarzt.
Nach der Weisheitszahn-Entfernung können Schmerzen und Schwellungen auftreten. image.originalResource.properties.copyright

In der Regel sind Weisheitszähne erst mit Beginn des Erwachsenenalters voll entwickelt. Daher kommt im Übrigen auch ihr Name: „Das Alter wurde und wird kulturübergreifend mit Weisheit gleichgesetzt“, sagt Dr. Jochen H. Schmidt, zahnärztliche Leiter des Carree Dental in Köln. Die heutzutage überflüssigen Backenzähne hatten dabei früher eine wichtige Funktion: „Sie sind ein Überbleibsel aus uralten Zeiten, als der Mensch sich noch von rohem Fleisch und anderer ungekochter Kost ernährte und deshalb kräftigeres „Kauwerkzeug“ benötigte“, so der Zahnmediziner.

Brechen die Zähne normal und problemlos durch, müssen sie in der Regel nicht gezogen werden. Verursachen sie jedoch Probleme, zum Beispiel Schmerzen oder Entzündungen, ist eine Entfernung oft sinnvoll. Darüber entscheidet der behandelnde Zahnarzt und kann auch an einen Spezialisten überweisen, wenn die Weisheitszähne etwa in einer ungünstigen Position liegen.

Schmerzen und Schwellung lindern

Nach der Entfernung kann es zu Schmerzen oder Schwellungen kommen. „Das ist von Patient zu Patient verschieden und hat etwas mit der Wundheilung und dem Verhalten nach der Zahnentfernung zu tun“, so Schmidt. Gegen die Schmerzen helfen Tabletten, die vom Zahnarzt verschrieben werden. Auf keinen Fall sollten ohne Rücksprache mit dem Arzt Acetylsalicylsäure (ASS) oder andere blutverdünnende Schmerzmittel genommen werden. Diese können die Gefahr für Nachblutungen deutlich erhöhen. Zusätzlich wird häufig ein Antibiotikum verschrieben, das die Wundheilung positiv beeinflusst. Zudem empfiehlt es sich, den Kiefer nach der Weisheitszahn-Entfernung zu kühlen, etwa mit einem eingeschlagenen Kühlpack oder feuchten Waschlappen.

Am besten sei es, am Tag der OP nur weiche oder flüssige Nahrung zu sich zu nehmen und auf Koffein und Alkohol zu verzichten. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, rät Schmidt dazu, auch an den folgenden Tagen nichts Heißes zu trinken. Verzichtet werden sollte zudem auf Nikotin, da dieses die Wundheilung sehr negativ beeinflussen kann. „Dass Butter und Milch die Wundheilung nach der Weisheitszahn-OP stört, wie oft zu lesen, ist wissenschaftlich nicht belegt“, so der Zahnmediziner.