Kein erneutes Auftreten von Brustkrebs durch Hormontherapie

ZOU | 20.07.2022

Die Besorgnis, dass Brustkrebs durch eine Hormontherapie in den Wechseljahren zurückkehren könnte, scheint unbegründet zu sein. Das berichten Forscher einer neuen Studie in der Fachzeitschrift „Journal of the National Cancer Institute“.
Forscher geben Entwarnung: Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren ist sicher, auch bei einer vorangegangenen Brustkrebserkrankung. image.originalResource.properties.copyright

Einige Ärzte warnen Frauen, die bereits Brustkrebs hatten, vor einer Hormontherapie in den Wechseljahren. Grund dafür sind zwei Studien aus den 1990er Jahren, die dabei ein erhöhtes Risiko für das Wiederauftreten von Brustkrebs nachgewiesen hatten. Eine große dänische Studie gibt Entwarnung: Von 8461 Frauen, die vor einer Brustkrebsdiagnose keine Hormontherapie erhalten hatten, verwendeten 1957 nach der Diagnose eine vaginale Östrogentherapie und 133 eine Hormonersatztherapie. Bei ihnen war keine höhere Rückfallrate und auch keine erhöhte Sterblichkeit zu beobachten als in der Vergleichsgruppe ohne Hormontherapie.

Elizabeth Cathcart-Rake, die einen Leitartikel zu der Studie verfasste, sagte: „Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass Brustkrebsüberlebende unter Tamoxifen mit schweren urogenitalen Symptomen eine vaginale Östrogentherapie erhalten können, ohne dass ihr Risiko für ein Wiederauftreten von Brustkrebs steigt.“ Sie wies jedoch darauf hin, dass bei vaginalem Östrogen oder Hormonersatztherapien weiterhin Vorsicht geboten sei, wenn die Frauen andere Medikamente verwenden, die zur Klasse der Aromatasehemmer gehören.

Die Studie umfasste Daten aus dem nationalen Verschreibungsregister Dänemarks von Frauen in den Wechseljahren, bei denen zwischen 1997 und 2004 ein Östrogenrezeptor-positiver Brustkrebs im Frühstadium diagnostiziert wurde.

Quelle: DOI 10.1093/jnci/djac112