Baby & FamilieGesundheit

Kinder und Jugendliche: Dreimal mehr Depressionen

20.02.2014

Im Jahr 2012 wurden dreimal so viele Kinder und Jugendliche wegen Depressionen stationär in einem Krankenhaus behandelt wie noch 2004. Das berichtet die Krankenkasse DAK-Gesundheit und beruft sich dabei auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts.

Sehr traurig blickendes Mädchen, ca. 11 Jahre alt, mit langen braunen Haaren vor dunklem Hintergrund, eine Hand und Wange an eine helle Wand gelehnt
Mehr Kinder noch als früher werden heute im Krankenhaus wegen Depressionen behandelt.
© Alexander Trinitatov - Fotolia

Eine der Ursachen für diesen Anstieg sei eine größere Sensibilität für seelische Leiden. "Heute ist es weniger ein Makel, wenn jemand an einer Depression erkrankt", erklärt Diplom-Psychologe Frank Meiners. Die Anzeichen für eine depressive Störung würden zudem viel eher erkannt. Der Experte weist in diesem Zusammenhang auf die guten Therapiemöglichkeiten hin und darauf, dass eine frühe Behandlung das Risiko eines chronischen Verlaufs senke.

Insgesamt sind die stationären Behandlungen bei Patienten zwischen 10 und 20 Jahren innerhalb von acht Jahren von 4.174 (2004) auf 12.567 (2012) gestiegen. Die 15- bis 20-Jährigen sind häufiger betroffen: Bei ihnen zählten die Krankenhäuser im Jahr 2004 3.426 Fälle, 2012 dagegen 9.939. Bei Kindern im Alter zwischen 10 und 15 Jahren stieg die Anzahl im gleichen Zeitraum von 750 auf 2.628 Fälle. Im Kindesalter litten Mädchen und Jungen noch fast gleich oft unter einer Depression, heißt es von Seiten der DAK-Gesundheit. In der Jugend dagegen seien Frauen doppelt so häufig betroffen wie junge Männer.

Extreme Stimmungsschwankungen, aggressives Verhalten und abfallende Schulleistungen allein müssen aus Sicht der DAK-Gesundheit jedoch nicht gleich eine Depression bedeuten. Diese Symptome könnten auch normale Bestandteile der pubertären Selbstfindung sein. Stellten sich aber zusätzlich körperliche Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Gewichtsverlust und Schlafstörungen ein, sollten sich Eltern an spezialisierte Psychotherapeuten oder Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie wenden.

KE/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ

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