Baby & FamilieSeniorenGesund lebenGesundheit

Kaffee-Wirkstoff: Koffein mindert Dauerstress

10.06.2015

Viele Menschen trinken mehr Kaffee oder Tee, wenn sie unter Stress stehen – und scheinen damit unbewusst die stresslindernde Wirkung des Koffeins zu nutzen. Wie eine aktuelle Maus-Studie zeigt, blockiert das Koffein einen speziellen Rezeptor und verringert dadurch Stresssymptome.

Junger gestresster Mann vor dem Computer.
Viele schwören auf Kaffee als Helfer gegen Müdigkeit und Stress. Zurecht, wie Bonner Forscher bewiesen haben.
© elnariz - Fotolia

Wie ein internationales Forscherteam unter Beteiligung Bonner Wissenschaftler herausfand, blockiert Koffein eine Bindungsstelle für die körpereigene Substanz Adenosin, den sogenannten Adenosinrezeptor A2A. Dieser werde bei Stress im Gehirn hochreguliert und begünstige so die Entstehung von Stresssymptomen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences. „Wurde in den Mäusen der Rezeptor durch Koffein oder spezifische A2A-Hemmer blockiert, dann klangen die Beschwerden durch anhaltenden Stress ab“, sagt Professorin Dr. Christa E. Müller vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn. Die Mäuse lösten sich aus ihrer depressiven Erstarrung, waren weniger ängstlich, schnitten bei Gedächtnistests besser ab als die unbehandelte Kontrollgruppe und zeigten auch im Hirnstoffwechsel eine Normalisierung der Botenstoffe und Gehirnzellen.

Unbewusst nutzen viele Menschen die A2A-blockierende Wirkung von Koffein schon längst. „Die Erfahrung zeigt: Wer unter Stress steht, trinkt meist mehr Kaffee oder Tee. Weil in beiden Getränken Koffein enthalten ist, handelt es sich dabei um so etwas wie eine Eigenbehandlung der Betroffenen“, sagt Müller. Der Koffeingenuss in höherer Dosierung sei zwar auch mit Nebenwirkungen verbunden, aber gegen ein paar Tassen Kaffee oder Tee täglich sei bei ansonsten gesunden Personen nichts einzuwenden. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler Mäuse, die seit mehreren Wochen unter Stresssymptomen litten, mit Koffein oder einem synthetischen Wirkstoff, der ähnlich wie das Koffein, aber viel stärker Adenosin-A2A-Rezeptoren blockiert, behandelt.

HH

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

#sprichmitisla macht Deine Stimme lauter!

#sprichmitisla gibt Deinem Projekt mehr Reichweite. Jetzt für eine Förderung bewerben.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!

Podcast: Übelkeit in der Schwangerschaft

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft leiden bis zu 85 Prozent der Frauen an Übelkeit, etwa die…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden