Ob Depressionen, Angst, Schlafprobleme oder Demenz: 38 Prozent der europäischen Bevölkerung leiden jedes Jahr unter einer psychischen Krankheit. Das ergab eine groß angelegte, dreijährige Studie der Universität Dresden.
Hinzu komme, dass nur ein Drittel der Betroffenen die benötigten Therapien und Medikamente erhalte. "Und die wenigen Patienten, die behandelt werden, bekommen ihre Therapie oft verspätet", ergänzt Studienautor Professor Dr. Hans-Ulrich Wittchen vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Technischen Universität Dresden. Außerdem sei die Therapie selten an den Patienten angepasst und oft auch nicht auf dem neuesten medizinischen Stand.
In der Studie wurden Daten aus allen 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie der Schweiz, Norwegen und Island zusammengetragen. Es wurden Betroffene aller Altergruppen untersucht: Vom zweijährigen Säugling bis zum Über-65-Jährigen. Wittchen und seine Kollegen erfassten dabei über hundert Krankheiten. Zusätzlich zu den 38 Prozent der Einwohner, die an psychischen Störungen leiden, sind weitere Millionen Menschen in der EU von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose betroffen.
Die Studienautoren meinen, dass psychische Krankheiten und andere mentale Leiden die größte gesundheitliche Herausforderung im 21. Jahrhundert geworden seien. Sie bemängelten, dass die Pharmaunternehmen sich aber gleichzeitig immer weniger in der Forschung jener Leiden engagieren würden.
FH
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