Lebensarbeitszeit der Deutschen steigt

ZOU | 21.07.2023

Seit 2002 wurden politische Maßnahmen ergriffen, um dem demografischen Wandel Herr zu werden. Dazu zählt unter anderem ein späteres Renteneintrittsalter. Das scheint die Lebensarbeitszeit der Menschen hierzulande zu verlängern, allerdings gibt es regional und zwischen verschiedenen Beschäftigungsgruppen gravierende Unterschiede.
Die Lebensarbeitszeit der Menschen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gestiegen - jedoch mit einigen Unterschieden. image.originalResource.properties.copyright

Daten des Mikrozensus Deutschland lassen erkennen: Bei Männern und Frauen aller Berufsgruppen und Bildungsschichten ist die Lebensarbeitszeit angestiegen. Es gibt jedoch recht große Unterschiede, z. B. arbeiten Männer mit einem hohen Bildungsgrad in Westdeutschland im Schnitt dreimal so lange wie Frauen mit einem niedrigen Bildungsgrad in Ostdeutschland. Das Erwerbsleben von älteren Frauen im Osten ist dagegen länger als das von Frauen gleichen Alters im Westen, was auf die hohe Erwerbstätigkeit von Frauen in der DDR zurückzuführen ist.

Heutzutage ist es leichter geworden, auch mit über 50 noch einen Job zu finden, allerdings nicht für alle: „Ältere Arbeitnehmer*innen verbleiben länger auf dem Arbeitsmarkt, denn der ist in Deutschland in den vergangenen Jahren mehr oder weniger stabil geblieben. Aber bei Menschen mit sehr niedrigem Bildungsniveau und in Berufen mit geringer Qualifikation steigen die Erwerbsquoten nur sehr langsam“, erklärte Dr. Christian Dudel vom Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock. Er vermutet, dass die Lebensarbeitszeit möglicherweise bald ihr Maximum erreicht: „Prognosen aus anderen Ländern zeigen, dass der Anstieg der Lebensarbeitszeit bald stagnieren könnte.“

Quelle: DOI 10.1215/00703370-10850040