Lebenserwartung: Männer holen auf

ZOU | 17.08.2023

Seit der Jahrtausendwende verringern sich bei der Lebenserwartung die Unterschiede zwischen Männern und Frauen: In den letzten Jahrzehnten ist er von 7 auf 5,5 Jahre gesunken. Regional gibt es aber deutliche Unterschiede.
Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen wird zunehmend kleiner. image.originalResource.properties.copyright

Besonders gut schneiden Süddeutschland, Dänemark und die Schweiz ab, wo der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern teilweise weniger als vier Jahre beträgt: Spitzenreiter sind mit 3,3 Jahren Unterschied die Region Nordwestschweiz mit Basel und Umland sowie die Region München mit 3,5 Jahren. Am anderen Ende der Skala finden sich Regionen von Ostdeutschland, Tschechien, der Slowakei und Frankreich, wo die Unterschiede mit 6 und mehr Jahren fast doppelt so groß sind.

In vielen Großstädten ist die Lebenserwartung bei Männern überdurchschnittlich hoch, was wahrscheinlich an den Arbeitsmöglichkeiten liegt, die gut qualifizierte Menschen anlocken, die meist bei besserer Gesundheit sind als Menschen aus strukturschwachen Regionen.

Gründe für den schrumpfenden Unterschied zwischen den Geschlechtern sind z. B., dass immer weniger Männer, aber immer mehr Frauen rauchen. Die arbeitsbedingte Sterblichkeit gleicht sich ebenfalls an, weil Frauen zunehmend erwerbstätig sind. Ein weiterer Grund ist eine geringere Sterblichkeit durch Herzschrittmacher, von der besonders Männer profitieren. Das Geschlecht selbst wirkt sich dagegen kaum auf die Lebenserwartung aus: Es sind eher die sich angleichenden Rollenbilder und der Lebensstil, die Einfluss darauf nehmen, erläutern die Wissenschaftler in ihrem Artikel in der Zeitschrift „European Journal of Public Health“.

Quelle: DOI doi.org/10.1093/eurpub/ckad111