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Lebenserwartung ungleich verteilt

12.06.2017

Seit gut einem Jahrhundert steigt die globale mittlere Lebenserwartung. Doch zwischen einzelnen Regionen und gesellschaftlichen Schichten gibt es enorme Unterschiede. Wie diese zustande kommen, zeigt die neue Studie des Berlin-Instituts, die heute vorgestellt wurde.

Die Lebenserwartung steigt weltweit, jedoch in manchen Regionen mehr als andernorts.
Die Lebenserwartung steigt weltweit, jedoch in manchen Regionen mehr als andernorts.
© Yuri Arcurs - Fotolia

Um 1900 betrug die mittlere Lebenserwartung der Menschheit geschätzt 30 Jahre. Heute ist sie bei einem Durchschnitt von rund 71 Jahren angelangt. Frauen in Japan, die weltweiten Spitzenreiterinnen, kommen heute im Mittel auf fast 87 Jahre. Und Hochrechnungen zufolge könnten südkoreanische Mädchen des Geburtsjahrganges 2030 sogar über 90 Jahre alt werden, schreiben die Studienautoren in einer Pressemitteilung. In den Industrieländern beruhe der stetige Anstieg der Lebenserwartung wesentlich darauf, dass sich durch moderne Medizin und Prävention die Überlebenswahrscheinlichkeit für die hohen Altersgruppen erhöht hat. Doch es gebe Entwicklungen, die zumindest regional beziehungsweise in bestimmten Schichten der Gesellschaft den Anstieg der Lebenserwartung bremsen. So zeigt die Studie, dass neugeborene Jungen im wohlsituierten bayerischen Landkreis Starnberg mit rund acht Jahren mehr Lebenszeit rechnen können als Gleichaltrige in der ehemaligen Schuhmachermetropole Pirmasens in Rheinland-Pfalz.

„Viele Studien belegen, dass zwei Faktoren entscheidend sind für gesundheitliche Ungleichheit und damit das Risiko, vorzeitig zu sterben: der Sozialstatus und das Bildungsniveau“, sagt Reiner Klingholz, der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Je niedriger der sozioökonomische Status, desto höher die subjektiv erlebte Stressbelastung. Auf Dauer fördere dieser Lebensstress die Entstehung von körperlichen Erkrankungen, Depressionen und anderen psychischen Störungen. Hinzu komme laut Klingholz, dass Risikofaktoren für die Gesundheit wie Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen in Gruppen mit niedrigem Sozialstatus überproportional häufig vorkommen. „Gesellschaft und Politik müssen aktiv werden, um diese Ungleichheiten zu verringern“, fordern die Studienautoren.

RF

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