Maßvoll im Biergarten

Die Speisekarte in Biergärten oder auf dem Oktoberfest schlägt in punkto Kalorien und Alkohol deftig zu Buche. Für Diabetiker empfiehlt sich, die Maß in Maßen zu trinken.

Junge Frauen und Männer in bayrischen Trachten stoßen mit Maßkrügen an
© Kzenon - Fotolia

Das macht Laune: An lauen Sommerabenden mit Freunden im Biergarten hocken oder sich in den Rummel eines Oktoberfests stürzen. "Oans, zwoa, ozapft is" heißt es schon lange nicht mehr nur in München, sondern auch in vielen anderen Städten. Vom Süden bis in den hohen Norden stehen blau-weiß geschmückte Festzelte, aus denen Blasmusik tönt. Männer gehen in Lederhosen, Frauen im Dirndl, trinken Bier aus Literkrügen und essen zünftige Gerichte wie Weißwürste, Schweinshaxe oder ein halbes Hendl. Natürlich brauchen sich auch Diabetiker diese Deftigkeiten nicht verkneifen – aber mit Augenmaß, damit der Stoffwechsel im Lot bleibt.

Erst essen, dann trinken
Das gilt vor allem für die Maß Bier: Davon abgesehen, dass ein Liter satte 700 Kilokalorien liefert, sollten Diabetiker mit Alkohol generell vorsichtig sein. Bei Patienten, die mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen behandelt werden, kann er den Blutzucker empfindlich aus der Spur bringen. Weil Alkohol die Freisetzung von Zucker aus der Leber hemmt, fällt der Blutzuckerspiegel stark ab; es droht eine Hypoglykämie, also eine Unterzuckerung. Zudem versagt die hormonelle Gegenregulation, die normalerweise in dieser Situation greift. Je nach Alkoholmenge kann es bis zu 15 Stunden dauern, bis sich die Leber erholt und wieder normal arbeitet. Wer abends tief ins Glas schaut, kann daher nachts in einen gefährlichen Unterzucker geraten. Deshalb ist Gegensteuerung wichtig: Diabetiker sollten schon vor dem ersten Schluck Alkohol und zwischendurch eine kohlenhydrathaltige Kleinigkeit essen, etwa ein Stück Brezel, Kartoffelsalat oder ein Schnittlauchbrot. Ein Tipp: In Mischgetränken wie Radler oder Alster sind die Kohlenhydrate gleich mit drin; außerdem enthalten sie weniger Kalorien als reines Bier.

Fettbombe Weißwurst
Apropos Kalorien: Auch die Festschmankerl schlagen ordentlich zu Buche. Wer nicht den ganzen Abend Radi, also Rettich, mümmeln mag, tankt reichlich Energie. Weißwürste, Leberkäse oder Obatzda sind Fettbomben, aber es gibt auch deutlich leichtere Spezialitäten wie Ochsenbraten, Fischbrötchen oder Steckerlfisch. Auch die Süßigkeiten sind schwere Kost: Lebkuchenherzen und gebrannte Mandeln strotzen vor Fett und Zucker. Auf das Kalorienkonto sollten vor allem Typ-2-Diabetiker achten: Übergewicht ist die Hauptursache für ihre Krankheit, und jedes Kilo weniger entlastet den Stoffwechsel. Dennoch spricht nichts gegen gelegentlichen zünftigen Genuss: Dies kann man ja in den folgenden Tagen durch mehr Sport und einen leichten Speiseplan ausgleichen.

Diplom-Oecotrophologin Dorothee Hahne

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