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Menstruation: Starker Eisenverlust beeinträchtigt die Lebensqualität

10.06.2014

Eine sehr starke und langanhaltende Monatsblutung kann auf Dauer zu Eisenmangel und Blutarmut führen - mit negativen Folgen für die Lebensqualität. Das berichten Forscher aus Finnland, die dieses Phänomen untersucht hatten. Eisenpräparate, so ihr Credo, sollten mit zur Therapie gehören.

Junge Frau, liegt auf der Couch, erschöpft.
Sind die Eisenspeicher leer, wirkt sich das meist auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aus. Besonders betroffen sind hiervon Frauen mit sehr starker und langanhaltender Menstruation.
© fizkes/iStockphoto

Eine der Ursachen für Eisenmangel und Anämie seien heftige Blutungen während der Menstruation, so die Forscher. Mit der Zeit könne der monatliche Verlust von Eisen dazu führen, dass sich die Eisenspeicher leeren. Wie aus früheren Studien hervorgehe, wirke sich eine Eisenmangelanämie negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die geistigen Funktionen, die Stimmung und die allgemeine Lebensqualität aus. Dies bestätigte sich in ihrer Studie.

Die Forscher hatten die Blutwerte von knapp 240 Frauen, die extrem starke Menstruationsblutungen hatten, ärztlich Menorrhagie genannt, unter die Lupe genommen. Als Behandlung erhielten die Frauen entweder eine Levonorgestrel-freisetzende Intrauterinspirale oder die Gebärmutter wurde operativ entfernt. Die Forscher teilten die Studienteilnehmerinnen in zwei Gruppen ein: eine, bei der die Werte für Hämoglobin, dem eisenhaltigen roten Blutfarbstoff, der Sauerstoff bindet, unter 120 g/l lag und eine mit höheren Hämoglobin-Werten. Die Gruppe mit den niedrigen Werten wurde als anämisch eingestuft. Darüber hinaus maßen die Wissenschaftler Blutwerte für Ferritin, das auch als Depot-Eisen bezeichnet wird. Dies gab ihnen einen Aufschluss darüber, wie es um die Eisenspeicher der Frauen bestellt war.

Etwas mehr als ein Viertel der Frauen galt zu Beginn der Studie als anämisch, bei 60 Prozent lag ein schwerer Eisenmangel vor, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica. Ein Jahr nach der Behandlung waren die Hämoglobin-Werte zwar noch nicht für beide Gruppen gleich, doch immerhin in beiden Gruppen angestiegen. Es zeigte sich, dass Frauen, die anfangs in die anämische Gruppe fielen, das Gefühl hatten, mehr Energie zu haben, was sich sowohl körperlich als auch in Bezug auf soziale Kontakte auswirkte. Auch nahmen Ängste und Depressionen im Vergleich zu den nicht-anämischen Frauen stärker ab. Die Eisenspeicher erreichten allerdings erst nach fünf Jahren ein normales Niveau. Aufgrund ihrer Ergebnisse empfehlen die Forscher Ärzten, Frauen mit starker Monatsblutung auf Anämie hin zu untersuchen und gegebenenfalls Eisenpräparate als Teil der Behandlung zu verschreiben.

HH

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