Lieferengpässe bei Medikamenten sind keine Seltenheit mehr. Ein Experte erklärt, wie es dazu kommen kann.
Said: Ein klares Nein. Vielmehr müssen Apothekerinnen und Apotheker sehr viel Zeit damit verbringen, trotz auftretender Lieferengpässe die kontinuierliche Versorgung der Patienten sicherzustellen. Ist es nicht möglich, das fehlende Arzneimittel gegen ein wirkstoffgleiches Präparat auszutauschen, müssen zudem therapeutische Alternativen bestimmt werden.
Said: Genauso ist es. Lieferengpässe sind nicht nur ein echtes Ärgernis für alle Betroffenen, sondern stellen Apotheken oft vor große Herausforderungen, drohenden oder bestehenden Engpässen durch unterschiedliche Maßnahmen entgegenzuwirken. Dabei dauern Lieferengpässe eben oft nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen und Monate an.
Said: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukt in Bonn führt eine aktuelle Liste von oft mehr als 200 Medikamenten, die gerade nicht lieferbar sind. Die AMK hat per Umfrage herausgefunden, dass in den Apotheken vor Ort oft Blutdrucksenker und Schmerzmittel fehlen, während es den Krankenhausapotheken oft an bestimmten Antibiotika mangelt.
Said: Jede Apotheke versucht natürlich, den Patienten laut seinem Rezept zu versorgen. Das kann einen Anruf bei mehreren Großhändlern oder direkt beim pharmazeutischen Unternehmen notwendig machen. Auch die Rücksprache mit dem verordnenden Arzt kann notwendig sein. Fehlen wirkstoffgleiche Alternativen, muss der Arzt gegebenenfalls ein neues Rezept für ein anderes Medikament ausstellen.
Said: Nötig sind vor allem nachhaltige Lösungen, um insbesondere die Apotheken zu entlasten. Da sind alle Akteure gefordert. Krankenkassen sollten Rabattverträge nicht nur mit einem, sondern mit mehreren Herstellern abschließen. Die Hersteller sollten transparenter kommunizieren, wann und wo sie Engpässe erwarten. Sicherlich ist auch eine verstärkte Produktion in Deutschland beziehungsweise innerhalb der EU wünschenswert.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Peter Erik Felzer.
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