Eine tägliche sanfte Hautpflege bei Säuglingen kann vor atopischer Dermatitis (auch Neurodermitis genannt) schützen. Das ist das Ergebnis von zwei Studien. Klima und Haustiere spielen dabei offenbar auch eine große Rolle.
Die Hautpflege bei Babys unterscheidet sich regional: In Japan werden Kinder viel häufiger gebadet als in Europa und den USA. Zwei Studien aus diesen Regionen haben untersucht, ob eine gute Hautpflege Säuglinge vor atopischer Dermatitis schützt. Sie kommen zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen.
Studie aus den USA: Tägliches Eincremen wirkt – besonders mit Hund im Haus
Hier wurden 1247 Säuglingen in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe wurde ab dem Alter von neun Wochen täglich mit Feuchtigkeitslotion oder -creme behandelt, die andere nicht. Beim Vergleich, wie viele Kinder beider Gruppen bis zum Alter von zwei Jahren an atopischer Dermatitis erkrankt waren, zeigten sich deutlich Unterschiede:
Von den eingecremten Kindern erkrankten 36 Prozent, von denen ohne besondere Hautpflege 43 Prozent. Noch größer war der Unterschied, wenn die Kinder mit einem Haustier aufwuchsen. Dabei war vor allem ein Hund im Haushalt mit einem geringeren Risiko für atopische Dermatitis verbunden.
Studie aus Japan: Sanfte Pflege hilft vor allem Winterkindern
In Japan wurden ebenfalls zwei Gruppen miteinander verglichen: 132 Säuglinge bekamen die traditionelle Hautpflege mit häufigen Bädern und ohne spezielle Hautpflege. Bei der anderen Gruppe mit 140 Säuglinge verwendeten die Eltern weniger aggressive Seifen und cremten ihre Kinder täglich ein.
Auf den ersten Blick gab es keinen Unterschied: Nach sechs und zwölf Monaten waren in beiden Gruppen ähnlich viele Kinder an Neurodermitis erkrankt. Allerdings machte es einen Unterschied, ob die Kinder im Winter geboren waren: Von ihnen erkrankten bei traditioneller Hautpflege 21 Prozent, bei sanfter Pflege jedoch nur drei Prozent. Dies werten die Forschen als Hinweis darauf, dass der Schutz der Hautbarriere in jungem Alter bei kaltem Wetter das Risiko für atopische Dermatitis senkt.
Quellen: DOI 10.1001/jamadermatol.2025.2357, DOI 10.1159/000542037