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14.06.2025 09:30 Uhr
Die Haut von Babys unterscheidet sich grundlegend von der Erwachsener: Sie ist deutlich dünner, durchlässiger und besitzt noch keine voll entwickelte Schutzbarriere. Dadurch verliert sie schneller Feuchtigkeit und ist anfälliger für Schadstoffe oder Irritationen. In den ersten Lebensmonaten sollte die Pflege daher besonders auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein.
Spezielle Pflege bei Neurodermitis
Empfehlenswert sind je nach Hauttyp Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsionen mit passendem Fettgehalt. Statt herkömmlicher Seifen sollten milde Syndets mit einem hautfreundlichen pH-Wert zwischen 5 und 6 verwendet werden. Diese schonen die Haut und reinigen sie sanft.
Kinder, die an Neurodermitis leiden, benötigen eine spezielle Hautpflege. Hier hilft eine individuelle Beratung in der Apotheke oder Kinderarztpraxis weiter.
Weniger ist mehr: Inhaltsstoffe kritisch prüfen
Weniger Zutaten bedeuten oft bessere Verträglichkeit. Eltern sollten deshalb Pflegeprodukte mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen wählen. Auf Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsmittel kann die empfindliche Babyhaut mit Rötungen oder Irritationen reagieren. Auch sogenannte Naturprodukte sind nicht automatisch hautfreundlich – Lanolin, Erdnussöl oder Kokosöl gelten als potenzielle Allergene.
Außerdem wendet man Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Urea, die in Erwachsenenkosmetik häufig vorkommen, am besten nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt an. Neue Produkte sollten vor der großflächigen Anwendung immer zunächst an einer kleinen Hautstelle getestet werden.
Baden mit Bedacht: So bleibt die Haut im Gleichgewicht
Zwei- bis dreimal pro Woche baden reicht völlig aus – häufiger kann die Haut austrocknen. Wichtig: Vor dem ersten Bad muss der Nabelschnurrest vollständig abgefallen sein. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 36 und 37 °C, die Badedauer sollte 10 Minuten nicht überschreiten.
Auf schäumende oder alkalische Zusätze lieber verzichten. Stattdessen empfehlen sich rückfettende Badezusätze oder sanfte Badeöle. Auch beim Shampoo gilt: Nur Produkte verwenden, die speziell für Babys entwickelt wurden. Nach dem Bad wird die Haut vorsichtig trocken getupft, nicht gerieben.
Hilfe bei wundem Po: So behandeln Eltern Windeldermatitis richtig
Ein wunder Babypo entsteht oft durch zu seltenes Wickeln oder eine ungeeignete Pflege. Bei der sogenannten Windeldermatitis ist die Haut im Windelbereich gerötet, manchmal nässend oder mit kleinen Pusteln versehen – das kann für Babys sehr schmerzhaft sein.
Ein häufiger Windelwechsel alle drei bis vier Stunden ist essenziell, ebenso schnelles Wechseln nach dem Stuhlgang. Feuchttücher mit Zusatzstoffen sollten möglichst durch lauwarmes Wasser, eventuell mit etwas Mandelöl, ersetzt werden. Schützende Heilsalben mit Zinkoxid können Reizungen lindern und vorbeugen.
Spezielle Salben bei Pilzinfektion
Hat sich zusätzlich ein Pilzinfekt (Windelsoor) entwickelt, sind spezielle Salben mit Antimykotika wie Nystatin, Miconazol oder Clotrimazol gefragt – diese erhalten Eltern in der Apotheke vor Ort. Und nicht vergessen: So oft wie möglich Luft an den Po lassen hilft bei der Heilung.