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23.05.2025 13:37 Uhr
Neurodermitis, auch bezeichnet als atopisches Ekzem, ist eine chronische und nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Typische Zeichen für Neurodermitis sind die trockenen, roten und juckenden Ekzeme. Die Haut reagiert empfindlich auf Reize wie Wolle, Konservierungsmittel in nicht medizinischen Pflegesalben oder Reinigungsmitteln. Mit Neurodermitis können auch Nahrungsmittelallergien und Inhalationsallergien auf Pollen, Hausstaub und Tierhaare einhergehen. Ein Trost für alle Eltern und Kinder: Die Ekzeme klingen in der Pubertät meistens ab.
Die Neurodermitis-Erkrankung kann durch Stress oder psychische Belastungen verschlimmert werden. Noch sind die Ursachen des unangenehmen Ekzems nicht gänzlich geklärt, es wird vermutet, dass eine erbliche Veranlagung im Zusammenspiel mit äußeren Umweltfaktoren zu einer Neurodermitis führen kann. Ein weiterer wichtiger Umweltfaktor ist die Ernährung: Milch, Hühnereiweiß oder Weizen stehen besonders unter Verdacht, Allergien auszulösen und Neurodermitis zu verstärken. Daneben gibt es eine lange Reihe anderer Nahrungsmittel, die die Erkrankung verstärken können.
Haben Lebensmittel einen Einfluss auf Neurodermitis?
Einige Nahrungsmittel stehen im Verdacht, eine bestehende Neurodermitis zu verschlechtern. Eine allgemeine Diät gibt es allerdings nicht, der Speiseplan muss vielmehr individuell auf Allergien und Unverträglichkeiten der Patienten abgestimmt werden, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. Daher müssen Eltern aufmerksam beobachten, auf welche Speisen oder Zusatzstoffe der Nachwuchs empfindlich reagiert. Wenn ein Zusammenhang zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und dem Schweregrad der Krankheit beobachtet wird, sollten diese zwar vom Speiseplan gestrichen werden, aber nicht die gesamte Nahrungsmittelgruppe.
Das bedeutet: Wenn das Kind keine Äpfel verträgt, darf es trotzdem Birnen oder Weintrauben probieren. Ganzen Lebensmittelgruppen aus dem Weg zu gehen, birgt die Gefahr einer zu einseitigen Ernährung. Um eine Übersicht über die zu sich genommenen Lebensmittel zu erhalten, ist es immer sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen. Damit lassen sich gezielt Auslöser für Krankheitsschübe aufdecken, erläutert die Apothekerkammer Niedersachsen.
Pflegeprodukte auf die Haut abstimmen
Die Haut eines Patienten mit Neurodermitis fühlt sich trocken an und reagiert empfindlich. Bei einem Schub bilden sich trockene oder auch nässende Ekzeme. Bei Säuglingen trifft es meist Gesicht und Kopf, bei älteren Kindern eher Ellenbogen, Handgelenke und Kniekehlen. Ein quälender Juckreiz verführt zum Kratzen, wodurch sich die Entzündung verschlechtert und der Juckreiz verstärkt.
Der Leidensdruck und die psychische Belastung durch die Erkrankung können bei Kindern, aber auch bei Angehörigen schnell unerträglich werden. Sobald der Juckreiz das Kind belastet, sollten Eltern daher auch den Arzt aufsuchen. Durch pflegende medizinische Salben und Cremes lässt sich die Krankheit oft eindämmen. Neurodermitis verläuft sehr individuell. Allgemeine Regeln oder Patentrezepte gibt es nicht. In den Salben und Cremes sollte auf Reizstoffe wie Konservierungsmittel, Duft- oder Farbstoffe weitestgehend verzichtet werden. Ein Tipp: Leichtes Einklopfen eignet sich besser als Einreiben, denn Letzteres kann Juckreiz auslösen.
Nicht zu heiß baden
Um Verletzungen der Haut beim Kratzen zu vermeiden, die Fingernägel der Kinder möglichst kurz schneiden. Ältere Kinder können lernen, sich zu kneifen, anstatt zu kratzen. Alles, was die Haut austrocknen oder reizen könnte, soweit es geht vermeiden. Beim Duschen oder Baden die Wassertemperatur nicht zu weit hochdrehen und rückfettende Produkte ohne Duftstoffe verwenden. Zum Abtrocknen die Haut nicht abrubbeln, sondern nur sanft abtupfen.
Sollte es trotz der richtigen Pflege zu einem Neurodermitisschub kommen, kann eine speziell auf den Patienten abgestimmte Salbe in einer Apotheke angefertigt werden. Auch darüber hinaus können sich verunsicherte Eltern mit ihren Problemen an die Apotheker wenden. Wenn das Kind nachts wegen Juckreiz immer wieder aufwacht, eignen sich abends zum Beispiel auch rezeptfrei erhältliche Antihistaminika. Dazu den Apotheker am besten nach solchen Präparaten fragen.