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Wie oft sollen Kinder duschen oder baden?

Katrin Faßnacht-Lee  |  01.12.2020

Die meisten Erwachsenen duschen einmal am Tag. Aber empfiehlt sich das auch für Kinder? Brauchen sie ständig Wasser um sich? Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch aus Pulheim hält das nicht für nötig.

Zwei Mädchen mit Schaum im Gesicht in der Badewanne.
Bis zur Pubertät reicht es aus, wenn Kinder ein bis zweimal pro Woche baden oder duschen.
© Choreograph/iStockphoto

"Was die Körperpflege betrifft, gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen", erklärt Dr. Herbert Kirchesch, Experte des Bundesverbandes der Deutschen Dermatologen. "Kinder haben keinen unangenehmen Körpergeruch!" Während sich Menschen ab dem Jugendalter in erster Linie deshalb regelmäßig duschen, um gut zu riechen, brauchen Kinder dies nicht. Bei ihnen dient Baden oder Duschen allein der Reinigung. "Wenn ein Kind schmutzig aus dem Sandkasten kommt oder geschwitzt hat, gilt es natürlich, es zu waschen", so Kirchesch. Ansonsten reicht es, wenn Kinder bis zum Alter von etwa elf Jahren ein- bis zweimal die Woche duschen oder baden. Dies entspricht auch der Empfehlung der American Academy of Dermatology.

Auch in Sachen Pflegeprodukte vertritt Hautarzt Kirchesch die Ansicht, immer nur so viel wie nötig zu verwenden. Beim Bad reicht ein Spritzer Badeöl. Zu heißes Wasser von mehr als 35 Grad Celsius oder sehr langes Baden trocknen die Haut eher aus. Beim Waschen von Füßen, Po oder unter den Armen kann man etwas Seife oder Duschgel verwenden. "Diese Produkte machen die Haut zwar sauber, aber das geht nur, indem sie sie gleichzeitig entfetten. Da viele Seifen basisch sind, greifen sie auch den Säureschutzmantel der Haut an. Bei einem robusten Hauttyp passiert da erst einmal nichts", weiß der Dermatologe. Aber empfindliche Kinderhaut reagiere relativ schnell mit roten Flecken und trockenen, spröden Stellen. "Eltern meinen es mit der Körperpflege ja gut und handeln in bester Absicht. Aber ich sage dann immer: 'Der Mensch ist kein Fisch!'" 

Cremen je nach Bedarf

Reagiert die Haut empfindlich, empfiehlt der Experte das Pflegeprogramm erst einmal etwas runterzufahren: "Alles, was viel schäumt und duftet, am besten weglassen." Außerdem müsse nicht jedes Kind immer eingecremt werden. "Wenn die Haut tatsächlich trocken ist, würde ich immer einfache Produkte ohne spezielle Inhaltsstoffe, ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe verwenden." Ansonsten gelte es auszutesten, was das Kind verträgt. Denn auch auf in Cremes enthaltene Fette wie Wollwachs können manche Kinder empfindlich reagieren.

Auf guten Sonnenschutz achten

Einen wichtigen Schutz empfiehlt der Experte allerdings unbedingt: Sonnencreme. Da Kinderhaut noch nicht über ausreichend Eigenschutz gegen die UV-Strahlen der Sonne verfügt, sei diese unverzichtbar. Auch, wenn es in ein paar Wochen eventuell in den Winterurlaub geht. Dort muss man beachten, dass in größerer Höhe die Sonneneinstrahlung intensiver ausfällt. Zudem reflektiert Schnee Sonnenlicht, sodass es noch intensiver wirkt. 

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