OP zur Gewichtsabnahme senkt Darmkrebs-Risiko

ZOU | 09.06.2022

Bei extrem übergewichtigen Menschen, die sich einer bariatrischen Operation zur Gewichtsabnahme unterziehen, war die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs um mehr als ein Drittel geringer als bei fettleibigen Personen ohne chirurgische Behandlung. Dieses Ergebnis wurde auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für bariatrische Chirurgie präsentiert.
Fettleibigkeit erhöht das Risiko für diverse Folgeerkrankungen, unter anderem für Krebs. image.originalResource.properties.copyright

Adipositas und Übergewicht erhöhen das Risiko für viele Krebsarten, darunter auch Darmkrebs. Eine Auswertung der Daten von insgesamt mehr als drei Millionen Personen, die operiert worden waren um Körpergewicht zu verlieren, zeigte, dass ihr Darmkrebsrisiko um 37 Prozent geringer war als bei vergleichbar übergewichtigen Personen, die nicht operiert worden waren.

„Die Adipositaschirurgie kann bei fettleibigen Personen einen Schutz vor Darmkrebs bieten, der mindestens zehn Jahre anhält – das war die Dauer der Nachbeobachtung in mehreren der von uns analysierten Studien. Darmkrebs braucht Zeit, um sich zu entwickeln, deshalb ist ein Schutz über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Befund“, sagte Dr. Michal Janik vom Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Warschau.

Bariatrische Operationen, bei denen zum Beispiel ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen angelegt werden, haben sich als eine effektive und langanhaltende Behandlung für schweres Übergewicht erwiesen. Die Operationen lindern Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten und Bluthochdruck und führen zu einem dauerhaften Gewichtsverlust. Sie sind mittlerweile ähnlich sicher wie andere Routineeingriffe und bergen kein höheres Risiko als beispielsweise Gallenblasen- und Blinddarmoperationen oder das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks.