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02.05.2025 09:58 Uhr
Bei Verdacht auf Krebs werden häufig Gewebeproben entnommen, um zu prüfen, ob veränderte Zellen vorhanden sind. Theoretisch ist es denkbar, dass sich dabei Tumorzellen aus dem Gewebeverband lösen und sich über Blut- oder Lymphbahnen im Körper ausbreiten. Das Risiko dafür ist aber äußerst gering, erläutert der Krebsinformationsdienst.
Metastasen infolge einer Biopsie sind äußerst selten: Aus wissenschaftlichen Studien weiß man, dass dies nur bei sehr wenigen, bestimmten Tumorarten vorkommt – zum Beispiel bei bestimmten Weichteilsarkomen. Bei ihnen werden dann besondere Vorkehrungen ergriffen, damit möglicherweise mechanisch abgelöste Krebszellen nicht zurückbleiben. Dafür wird beispielsweise der Biopsiekanal komplett entfernt oder es wird eine Führungskanüle verwendet, die das Entnehmen mehrerer Gewebeproben erlaubt und gleichzeitig das Risiko einer Verschleppung von Tumorzellen minimiert. Den Nutzen dieses diagnostischen Verfahrens beurteilen Fachleute deshalb als sehr viel höher als das Risiko, das davon ausgeht.
Nur in Einzelfällen problematisch
Um über die Blut- oder Lymphbahn in andere Organe zu gelangen und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden, müssen Tumorzellen in der Lage sein, den ursprünglichen Gewebeverband zu verlassen und in benachbarte Gefäße einzudringen. Das schaffen nur äußerst wenige Tumorzellen: „Über all diese Eigenschaften verfügen die bei einer Biopsie abgelösten Tumorzellen meistens nicht“, versicherte Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes.
Eine Biopsie ist ein sehr wichtiges Verfahren in der Krebsdiagnostik. Sie hilft nicht nur bei der genauen Diagnose, sondern liefert auch wichtige Informationen über Eigenschaften des Tumors. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für eine gezielte und personalisierte Therapie. Die Risiken einer korrekt durchgeführten Biopsie gelten insgesamt als sehr gering.