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08.05.2025 08:24 Uhr
Untersucht wurden 297 Frauen und Männer, geboren im Jahr 1986. Zum Zeitpunkt der Studie waren sie im Schnitt 33,7 Jahre alt. Das überraschende Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte der Teilnehmenden zeigten sich leichte Knorpelschäden, insbesondere zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen. Knorpeldefekte im Gelenk zwischen Schienbein und Oberschenkel traten bei rund einem Viertel auf.
Zudem wurden bei über der Hälfte der Teilnehmenden kleine Knochensporne (Osteophyten) festgestellt – typische Anzeichen für frühen Gelenkverschleiß.
Höchster Risikofaktor: Der Body-Mass-Index (BMI)
Die Daten deuten darauf hin, dass besonders das Körpergewicht eine entscheidende Rolle spielt. Fachärztin Joona Tapio erklärt: „Insbesondere das Gewicht scheint mit strukturellen Veränderungen im Kniegelenk in Zusammenhang zu stehen, da die Körpergröße im Vergleich zum Body-Mass-Index einen deutlich geringeren Einfluss hatte.“ Daraus ergibt sich eine klare Handlungsempfehlung: Ein gesundes Gewicht bzw. Gewichtsmanagement kann helfen, Gelenkerkrankungen frühzeitig vorzubeugen.
Gelenkveränderungen bleiben oft lange unbemerkt
Die meisten Teilnehmenden hatten keine Beschwerden, obwohl ihre Knie im MRT Auffälligkeiten zeigten. Das bedeutet: Knorpelveränderungen beginnen oft Jahre vor ersten Symptomen.
Die Studienautoren halten weiterführende Längsschnittstudien für sinnvoll, um festzustellen, welche Faktoren das Fortschreiten dieser Veränderungen begünstigen – und wie frühzeitige Maßnahmen helfen können.
Quelle: DOI 10.1016/j.joca.2025.04.008