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Ostdeutschland: Lebenserwartung steigt seit der Wende

24.07.2015

Die Wiedervereinigung hat dazu geführt, dass die Menschen in den neuen Bundesländern heute länger leben als zu Mauerzeiten. Das ist ein Ergebnis der Studie "So geht Einheit", die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in dieser Woche veröffentlicht hat. Die Forscher haben dafür Zahlen unter anderem des Statistischen Bundesamts und des Robert Koch-Instituts ausgewertet.

Freigestellt: Baby auf Bauch mit Deutschlandfahne über Kopf und auf Boden drapiert, lächelt in Kamera
Heute in den neuen Bundesländern geborene Babys werden im Schnitt mehrere Jahre älter als Kinder, die dort kurz vor der Wende geboren wurden.
© CramBori - Fotolia

Der Studie zufolge lebten Männer im Osten 1990 im Schnitt 3,2 Jahre kürzer als im Westen, bei Frauen waren es 2,3 Jahre. Ursachen waren unter anderem eine stärkere Verbreitung von Übergewicht und Bluthochdruck. Auch tranken die DDR-Bürger mehr Alkohol und die Männer rauchten häufiger. Inzwischen ist der Unterschied in der Lebenserwartung bei den Frauen ganz verschwunden, bei den Männern liegt er nur noch bei 1,4 Jahren. Ein heute in den neuen Bundesländern geborenes männliches Baby wird der Studie zufolge im Schnitt sechs Jahre älter als eines, das dort kurz vor der Wende geboren wurde. Bei Mädchen beträgt der Unterschied vier bis fünf Jahre. Heutzutage hinge die Lebenserwartung nicht mehr vom Geburtsort, sondern von Faktoren wie Arbeits- und Einkommensverhältnissen oder dem Bildungsstand ab, so die Autoren.

Nach wie vor gibt es in den neuen Bundesländern jedoch mehr Menschen mit starkem Übergewicht und bestimmten Erkrankungen. 2012 etwa lagen diese fünf Länder bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit vorne. In Sachen Suchtmittelkonsum gleichen sich die Deutschen zwar an, dennoch gibt es in den neuen Bundesländern nach wie vor mehr Sterbefälle infolge von Alkoholkonsum. Zwar war bereits vor der Wiedervereinigung Bier in beiden Teilen der Republik das beliebteste Genussmittel. An zweiter Stelle lag jedoch im Westen Wein, im Osten der weitaus gefährlichere Schnaps. 1989 lag der jährliche Schnapskonsum in der DDR bei 15 Litern, in der BRD nur bei 6,2 Litern. Noch heute zeigen besonders die Männer in den neuen Bundesländern häufiger ein riskantes Trinkverhalten. Einzig der Bierkonsum gehe seit Jahren länderübergreifend in ganz Deutschland zurück, so die Studienautoren.

ah/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ

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