Paprika

18.07.2013

Die Scharfstoffe der Paprika wirken auf der Haut reizend: Der behandelte Körperteil wird warm.
Denis Pogostin/iStockphoto

Keramikfunde aus Mexiko belegen, dass die Ureinwohner des Gebiets schon vor etwa 7000 Jahren Paprika (Capsicum annuum) und Chili-Schoten (Capsicum frutescens) verwendeten. Dabei haben die Maya und Azteken nicht nur ihre Speisen mit diesen scharfen Früchten gewürzt, sondern auch die heilkundlichen Vorzüge der Pflanzen zu nutzen gewusst. Als die ersten Europäer, die nach Mittelamerika kamen, von ihren Reisen zurückkehrten, hatten sie unter anderem auch Paprika und Chilis mit im Gepäck.

Durch entsprechende Züchtung fehlt den Gemüse-Paprika, die heute in verschiedenen Farben auf dem Markt angeboten werden, weitestgehend die Schärfe der ursprünglichen Sorten. Frischer Paprika enthält jedoch sehr viel Vitamin C: roter Paprika etwa dreimal soviel wie Orangen oder Nektarinen.

Für die medizinische Anwendung sind allerdings die Scharfstoffe von besonderer Bedeutung. Örtlich auf die Haut aufgetragen, wirken sie reizend und fördern so die Durchblutung, daran zu erkennen, dass der behandelte Körperteil warm wird. Zudem betäuben die Wirkstoffe schmerzleitende Nervenenden. Diesen doppelten Effekt der Paprika-Inhaltsstoffe, allen voran des Capsaicins, macht sich die Medizin zunutze, um beispielsweise mit scharfstoffhaltigen Salben oder Pflastern schmerzhafte Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Bereich oder rund um die Wirbelsäule zu lösen. In der Apotheke gibt es verschiedene solcher Fertigpräparate, teilweise auch mit leicht abgewandelten Wirkstoffen, die einem ähnlichen Zweck dienen.