Ein neues Medikament hilft Patienten mit einem wuchernden schwarzen Hautkrebs, länger zu überleben. Für diesen Fortschritt erhielt der Arzneistoff Vemurafenib den Innovationspreis der Pharmazeutischen Zeitung (PZ).
Vemurafenib habe erstmals eine spezifische, zielgerichtete Therapie für die schwer kranken Menschen mit schwarzem Hautkrebs ermöglicht, begründete Professor Dr. Hartmut Morck, ehemaliger Chefredakteur der PZ, die Auswahl des Arzneistoffs. Der Preisträger wurde aus 20 neuen Arzneistoffen ausgewählt. In Arzneimittelstudien konnte das Medikament die Überlebenszeit der Patienten im Mittel um vier bis fünf Monate verlängern. Das neue Medikament, das zweimal täglich als Tablette geschluckt wird, wirke "verblüffend gut", sagte die Hautkrebsspezialistin Professor Dr. Carola Berking auf der Preisverleihung.
Ein Wermutstropfen: Vemurafenib wirkt nur, wenn die Krebszellen ein bestimmtes Merkmal tragen. Bei etwa der Hälfte der Patienten mit schwarzem Hautkrebs ist diese spezielle Mutation nachweisbar. Nach Berkings Erfahrung nützt das Arzneimittel dann acht bis neun von zehn Patienten. Sogar schwerst kranke Menschen erfahren Linderung. Beschwerden wie Schmerzen, Atembehinderung, Müdigkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit bessern sich häufig. Aber das Medikament kann den Krebs nicht heilen. "Fast alle Patienten erleiden einen Rückfall", bedauerte die Hautkrebsspezialistin. Doch bis dahin gewinnen sie wertvolle Lebenszeit.
BMG
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