Rauchstopp: Vareniclin verdoppelt Erfolgschancen

ZOU | 27.05.2023

Mit dem Rauchen aufzuhören ist – unabhängig vom Alter und davon, wie lange man Raucher war –auf jeden Fall gut für die Gesundheit. Aber die meisten Raucher brauchen mehrere Anläufe, bis es klappt – wenn überhaupt. Mit Vareniclin und Cytisin gelingt dies eher, zeigt eine aktuelle Übersicht.
Vielen fällt es schwer, dauerhaft auf Nikotin zu verzichten. image.originalResource.properties.copyright

Im Vergleich zu einem Placebo erhöht Vareniclin die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung um das 2,32-fache. Darauf lassen die Daten von mehr als 17.000 Personen aus 41 Studien schließen, die insgesamt als hoch vertrauenswürdig eingestuft wurden. In 26 Studien wurden Nebenwirkungen erfasst, die häufiger als in der Kontrollgruppe auftraten, insgesamt aber selten: Bis zu vier Prozent der Menschen, die Vareniclin verwendeten, berichteten von Nebenwirkungen, in der Placebogruppe waren es drei Prozent. Vareniclin wirkte besser als Bupropion und auch besser als Nikotinersatztherapien wie Nikotin-Kaugummi oder -Pflaster. Das berichtet die Cochrane-Collaboration.

Der Wirkstoff Cytisin erhöht die Chance auf einen Rauchstopp im Vergleich zum Placebo um etwa 30 Prozent, wobei keine besonderen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Die vier Studien mit gut 4.600 Personen, die diesem Ergebnis zugrunde lagen, waren von moderater Vertrauenswürdigkeit. Nebenwirkungen wurden in drei Studien erfasst, sie wurden nicht vermehrt beobachtet.

Cytisin ist eine Substanz aus der Pflanze Goldregen, Vareniclin ist eine davon abgeleitete Substanz. Die Wirkung erfolgt auf zwei Wegen: Die Stoffe binden stärker an Nikotinrezeptoren als Nikotin, bewirken aber eine schwächere Reaktion. Das lindert Entzugserscheinungen und schwächt gleichzeitig die Nikotinwirkung ab. Ob eine der beiden Substanzen besser wirkt als die andere, ließ sich aus den verfügbaren Studiendaten nicht eindeutig feststellen.

Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD006103.pub8