Das Risiko für Komplikationen nach der ersten COVID-19-Diagnose ist bei unter 18-Jährigen höher, wenn sie nicht geimpft sind. Zu diesem Ergebnis kam eine bevölkerungsweite Studie aus England, die Daten von etwa 14 Millionen jungen Menschen unter 18 Jahren auswertete.
Kinder und Heranwachsende entwickelten mit größerer Wahrscheinlichkeit Herz-, Gefäß- oder Entzündungskrankheiten nach ihrer ersten COVID-19-Diagnose als nach der ersten Impfung. Dr. Alexia Sampri von der University of Cambridge betont in einer Mitteilung zur Veröffentlichung, dass das Risiko zudem für einen längeren Zeitraum erhöht bleibe.
Gesundheitsdaten der Gesamtpopulation aus England
Um das Risiko für Komplikationen zu ermitteln, verglichen die Forschenden Inzidenzen. Dafür wurden zusätzliche Krankheitsfälle über sechs Monate hinweg auf 100.000 unter 18-Jähriger gerechnet. Erkrankungen, die nicht auf SARS-CoV-2-Viren zurückzuführen waren, sind so nicht in der Inzidenz erkennbar. Innerhalb von sechs Monaten erkrankten Geimpfte mit einer Inzidenz von 0,85 seltener an Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen als Personen ohne Impfung mit einer Inzidenz von 2,24.
Nach Impfung ist das Risiko nur kurz erhöht
Nach der ersten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff war das Risiko für eine Entzündung am Herzen ebenfalls erhöht. Es fiel bereits nach vier Wochen wieder auf das Niveau vor der Impfung ab. Zum Vergleich: In der Studie untersuchte Erkrankungen wie Venenthrombosen, Blutplättchenarmut (Thrombozytopenie) und die bereits erwähnten Herzentzündungen traten bis zu 12 Monaten nach der ersten Corona-Diagnose mit höherer Wahrscheinlichkeit auf.
Quelle: DOI 10.1016/S2352-4642(25)00247-0