Schmerzmittel: Ibuprofen schont den Magen

JPL | 21.03.2023

Die geläufigen und oft rezeptfreien Schmerzmittel haben unterschiedliche Nebenwirkungen. Wer schnell mit Sodbrennen und Magenschmerzen auf Schmerzmittel reagiert, sollte zu Ibuprofen statt Diclofenac greifen. Das sagte Professor Dr. Dr. Achim Schmidtko vom Institut für klinische Pharmakologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Einige Schmerzmittel können auf den Magen schlagen. image.originalResource.properties.copyright

Schmerzmittel aus derselben Gruppe, nämlich der sogenannten nicht-steroidalen Schmerzmittel, weisen trotz des einheitlichen Wirkmechanismus deutliche Unterschiede in ihren Nebenwirkungen auf. Das erklärte Schmidtko auf einer internationalen Apothekerfortbildung der deutschen Bundesapothekerkammer. Gefürchtet sind zum einen die Schäden am Magen, die bis hin zu Geschwüren gehen können, und zum anderen die Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Ibuprofen schädige den Magen am wenigsten, Diclofenac, Naproxen und Indometacin deutlich mehr. Indometacin spiele daher in der Schmerztherapie kaum noch eine Rolle. Vorsicht ist vor allem bei gleichzeitiger Therapie mit Kortison geboten: Hier verzehnfachen sich laut Schmidtko die Nebenwirkung auf den Magen grundsätzlich. Bei Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System empfiehlt der Experte Naproxen, weil der Wirkstoff hier von allen Substanzen aus der Gruppe am wenigsten schade.

Generell müsse bei der Schmerztherapie zwischen den Schmerzarten unterschieden werden. Während entzündlicher Schmerz unter anderem mit besagten Substanzen behandelt werden kann, sollten Nervenschmerzen mit gänzlich anderen Mitteln bekämpft werden. Dazu gehören unter anderem Pregabalin, Gabapentin, spezielle Antidepressiva und besondere Schmerzmittel zum Auftragen auf die betroffenen Stellen. Ob es ein Nervenschmerz ist, erkennt man unter anderem an Anzeichen wie Taubheit, Kribbeln oder Brennen. Die Abgrenzung zum entzündlichen Schmerz in Gelenken ist aber oft schwer. Grundsätzlich gilt: Schmerzen behandeln, bevor sie chronisch werden.