10.000 Schritte am Tag: Diese Zahl haben viele im Kopf, wenn es um gesundheitsbewusstes Verhalten und Fitness geht. Tatsächlich stammt sie bloß aus einer Marketingkampagne zu den Olympischen Spielen 1964 von einer japanischen Firma, die einen Schrittzähler auf den Markt brachte. Dabei war sie nie wissenschaftlich belegt.
Ein Forschungsteam aus Australien hat Gesundheitsdaten von über 160.000 Erwachsenen aus einer Vielzahl von Studien ausgewertet und kommt zu dem klaren Ergebnis: Bereits 7.000 Schritte pro Tag können das Risiko für viele Erkrankungen deutlich senken – im Vergleich zu Menschen mit nur rund 2.000 Schritten täglich.
Die Risikoreduktion im Überblick:
Die Studie unterscheidet sich von vielen früheren Untersuchungen, denn sie betrachtet erstmals eine Vielzahl an Krankheitsbildern gleichzeitig, heißt es in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Dabei schränkt das Forschungsteam ein: die wissenschaftliche Grundlage für den gesundheitlichen Nutzen bei den meisten Erkrankungen – etwa Krebs und Demenz – stützt sich nur auf eine kleine Zahl von Studien. Das bringt eine gewisse Unsicherheit mit sich. Bei vielen Studien fehlten auch Angaben zu wichtigen Faktoren wie Alter oder Gebrechlichkeit der Teilnehmenden. Allerdings ist die Anzahl von 7.000 Schritten nicht neu (aponet.de berichtete).
Mehr als 7.000 Schritte? Nur begrenzter Zusatznutzen
Für einige Erkrankungen wie Herzkrankheiten bringt eine noch höhere Schrittzahl zusätzlichen Nutzen. Doch für viele andere Effekte flacht der Zugewinn ab etwa 7.000 Schritten ab. Das heißt: Wer diese Zahl regelmäßig erreicht, tut bereits sehr viel für seine Gesundheit - und muss nicht unbedingt noch mehr Schritte täglich gehen. Das Team betont, dass 7.000 Schritte pro Tag ein realistischeres Ziel sein könnten als das die bekannten 10.000 Schritten pro Tag. Das gilt insbesondere für Menschen, die weniger aktiv sind. Sie schlagen vor, mehr Menschen zu ermutigen, ihre tägliche Schrittzahl im Blick zu behalten.
Auch 4.000 Schritte wirken
Gut zu wissen: Auch, wer nur 4.000 Schritte am Tag ging, hatte bereits Vorteile für seine Gesundheit im Vergleich zu Personen mit nur rund 2.000 Schritten. In dem Sinne kann man weiterhin raten: Jeder Schritt zahlt auf das eigene Gesundheitskonto ein.
Quelle: DOI 10.1016/S2468-2667(25)00164-1